Nach dem Fund eines verdächtigen Päckchens in Berlin-Steglitz prüft die Polizei einen Zusammenhang zu einem DHL-Erpressungsfall. In einer Filiale der Commerzbank war am Freitag ein verdächtiges Päckchen abgegeben worden. Die Polizei sperrte die Schlossstraße über mehrere Stunden ab. Bei der Überprüfung des etwa DIN-A-4 großen Umschlag, aus dem Drähte herausragten stellten Beamte pyrotechnische Erzeugnisse in der Sendung fest.
Eine mögliche Zündvorrichtung sei entfernt worden. Die Polizei Brandenburg übernahm die Verfahrensführung. Mario Heinemann vom Polizeipräsidium Land Brandenburg.
«Wir gehen derzeit davon aus, dass es einen Zusammenhang zwischen allen dreien Paketen, also zu dem gestrigen Fund, aber auch zu dem Fund zweier Paketsendungen Anfang Dezember und Anfang November in Potsdam bzw. Frankfurt/Oder gibt.»
Anfang Dezember war in einer Apotheke neben dem Weihnachtsmarkt in Potsdam ein verdächtiges Paket abgegeben worden. Die Polizei stellte später fest, dass das Paket Nägel und einen sogenannten Polenböller enthielt, also einen sehr starken, in Deutschland nicht zugelassenen Böller.
«Wir vermuten regionale Bezüge in die Region Berlin Brandenburg, das heißt, dass der oder die Täter hier aus der Region stammen. Die beiden letzten Pakete Anfang Dezember und Anfang November in Potsdam, beziehungsweise Frankfurt Oder sind hier in der Region aufgegeben worden und auch zugestellt worden. Wir vermuten, dass es sich bei diesem jetzt gestern gefundenen Päckchen um das gleiche Problem handelt.»
Am Samstag erneuerte die Polizei ihre Warnung - in bestimmten Fällen sollten Empfänger von Postsendungen Vorsicht walten lassen.
«Wir haben allgemeine Handlungsempfehlungen, woran man also ein Paket erkennen kann, was einem verdächtig vorkommt. Wenn man zum Beispiel gar kein Paket erhält, was man gar nicht bestellt hat zum Beispiel. Oder aber das Paket hat Flecken oder gar Drähte gucken raus oder es ist übermäßig frankiert zum Beispiel oder Sie bekommen wirklich ein Paket handschriftlich oder mit falschen Adresseangaben oder falschen Personalangaben. Dann sollten Sie immer vorsichtig sein. Das heißt nicht, dass es sich um eine derartige Erpressung handeln könnte. Aber da ist dann Vorsicht und man sollte dann zunächst mal die Polizei kontaktieren.»
Das Paket vom Freitag sei mit einem Postdienstleister zugestellt, der aber nicht identisch mit dem sei, der die anderen beiden Sendungen zugestellte hatte.