Zehn ehemalige McDonald's-Mitarbeiter haben die Fast-Food-Kette wegen «zügelloser rassistischer und sexueller Belästigung» verklagt. Ihre Vorwürfe erheben die neun Afroamerikaner und ein hispanischer Angestellter gegen Vorgesetzte in drei Restaurants im US-Staat Virginia, die von Franchise-Unternehmer Michael Simon betrieben werden.
Ein Aufseher soll schwarze Mitarbeiter etwa als «Ghetto» und «Schlampe» bezeichnet und sexuelle Andeutungen gemacht haben. Ein anderer habe einen hispanischen Mitarbeiter einen «dreckigen Mexikaner» genannt sowie Angestellte begrapscht und ihnen Fotos seiner Genitalien geschickt. Zudem seien afroamerikanische Mitarbeiter für Vergehen gerügt worden, wofür weisse Angestellten nicht belangt worden sein sollen.
Weiter heisst es, dass die Vorgesetzen regelmässig über «zu viele Schwarze in diesem Laden» geklagt hätten. Vergangenen Mai seien schliesslich mehr als ein Dutzend schwarze Mitarbeiter zeitgleich entlassen worden, nachdem mehrere Weisse eingestellt worden waren. Als Begründung habe Simon erklärt, die Schwarzen hätten «nicht in das Profil» gepasst, heisst es in der heute eingereichten Klage. Ein Aufseher habe dies so formuliert: Es sei einfach «zu dunkel» im Geschäft, man müsse «das Ghetto rausbekommen».
McDonald's äussert sich noch nicht zum Fall
Die Betroffenen hätten sich später vergeblich an McDonald's gewandt. Der Konzern teilte nach Medienberichten von heute mit, die Klage noch nicht gesehen zu haben und sich daher nicht äussern zu können. McDonald's und dessen Franchisenehmer fühlten sich aber verpflichtet, alle Mitarbeiter fair zu behandeln.
Der Fall dürfte eine Antwort auf die Frage geben, inwieweit die Fast-Food-Kette für das Vorgehen ihrer Franchisenehmer verantwortlich gemacht werden kann. In den USA wird die überwiegende Mehrheit der 14'000 McDonald's-Restaurants von Franchisenehmern betrieben. (SDA/lha)