Zehntausende Syrer und Eriträer
Brüssel plant Massenumsiedlung von Flüchtlingen

Trotz heftigen Widerstands will die EU-Kommission Zehntausende Flüchtlinge in Europa umsiedeln, um Italien und Griechenland zu entlasten.
Publiziert: 27.05.2015 um 03:10 Uhr
|
Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:04 Uhr
EU diskutiert Umsiedlung von Asylsuchenden: Gestrandete Flüchtlinge in Libyen
Foto: Keystone

Brüssel will insgesamt 40'000 Menschen von Italien und Griechenland auf andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union verteilen. Das berichtet die «Süddeutschen Zeitung». Den Vorschlag will Brüssel heute Mittwoch vorstellen.

Im Entwurf, der der Zeitung vorliegt, ist von einer «Notfallmassnahme» die Rede, die angesichts stark steigender Flüchtlingszahlen in Italien und Griechenland nötig sei.

Es handelt sich vor allem um Menschen aus Syrien und Eritrea, die ihre Heimat verlassen haben und in Europa Zuflucht suchen.

Der Umsiedlungsvorschlag ist Teil einer neuen Flüchtlingspolitik der EU-Kommission. Ihre «Einwanderungsagenda» sieht dabei die Einführung eines Quotensystems vor.

Mit Hilfe eines Schlüssels sollen Flüchtlinge und Asylbewerber den Mitgliedsländern zugewiesen werden. Kriterien dafür sind die Bevölkerungszahl, die Wirtschaftsleistung und die Arbeitslosenquote.

Deutschland am stärksten betroffen

Nach dem Willen der Kommission sollen demnach 24'000 Flüchtlinge aus Italien und 16'000 aus Griechenland zunächst für 24 Monate gemäss dem Quotensystem verteilt werden.

Deutschland müsste davon mit etwa 18 Prozent anteilig die meisten Flüchtlinge in der Europäischen Union aufnehmen. An zweiter Stelle stünde Frankreich mit 14 Prozent, gefolgt von Italien mit knapp zwölf Prozent.

Zudem sollen 20'000 Menschen, die vornehmlich in Flüchtlingslagern ausserhalb der EU leben, den Mitgliedstaaten zugewiesen werden, berichtet die Zeitung. Gegen die Pläne aus Brüssel gibt es Widerstand in einer Reihe von EU-Staaten. (SDA/alp)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?