Dicht gedrängt und ohne Maske sassen die Fans bei Auftritten von FPÖ-Chef Herbert Kickl (53) während seiner «Freiheitstour» im Publikum. Der Politiker und Corona-Skeptiker, der als Alternative zur Impfung das Entwurmungsmittel Ivermectin empfiehlt, trat Anfang November auf vier politischen Kundgebungen auf.
Damit wollte er «den Menschen im Land nach fast zwei Jahren verfehlter Corona-Zwangsmassnahmen wieder etwas Normalität zurückgeben.» Es galt zwar eine 3G-Regel, doch die Tour sorgt nun für heftige Diskussionen in Österreich.
«Einige Menschen haben mit ihrer Freiheit bezahlt»
Denn wie «Die Presse» berichtet, sind die Infektionszahlen nach der Veranstaltung am 5. November in Wolfsburg in die Höhe geschnellt. Die «Kleine Zeitung» schreibt sogar von einem möglichen Corona-Cluster nach der «Freiheitstour».
Den Zusammenhang zwischen der Tour und den vielen Neuinfektionen kritisierte am Dienstag auch die SPÖ-Politikerin und Landesrätin von Kärnten Beate Prettner (56) bei einer Pressekonferenz.
Sie sagte: «Einige Menschen haben sich bei dieser ‹Freiheitstour› mit dem Coronavirus infiziert und haben nun mit ihrer Freiheit bezahlt.» Manche Teilnehmer würden sogar auf Intensivstationen liegen.
Volkssänger der «Fidelen Mölltaler» starb nach Event an Corona
Bei der Veranstaltung in Wolfsburg sass auch der Sänger der österreichischen Volksmusikgruppe «Die Fidelen Mölltaler», Ludwig «Lucky» Ladstätter (†67) im Publikum. Der beliebte Volkssänger starb am 29. November an den Folgen von Corona.
Österreichische Medien mutmassen, dass er sich möglicherweise am Event infiziert hatte. Kickl erkrankte nach seiner Veranstaltung selbst an Corona. Am Montag zeigte er sich wieder erholt im Büro. (gin)