Das Projekt «Mikoko Pamoja» in Gazi beispielsweise, in einer kleinen verschlafenen Bucht im Südosten Kenias, zielt darauf ab, verlorene Mangrovenwälder wieder aufzuforsten und existierende zu schützen. Bis zu 20 Jahre dauert es, bis eine Mangrovenplantage gewachsen ist. Doch die Geduld lohnt sich. Denn Mangroven sind eine wertvolle Waffe im Kampf gegen den Klimawandel.
«In der Fläche speichern Mangroven vier bis fünf Mal mehr Kohlenstoff als herkömmliche Wälder», sagt Dorotée Herr, die Leiterin der Abteilung für Ozeane und Klimawandel bei der Weltnaturschutzunion (IUCN).
Mangrovenbäume können im Salzwasser wachsen
Mangrovenbäume - sie gehören zu den wenigen Arten, die in Salzwasser wachsen - lagern das CO2 in den Sedimenten, wie Herr erklärt. «Sie haben zum Teil meterdicke Sedimentablagerungen.» Wegen dieser besonderen Fähigkeit gelten Mangrovenwälder als eine hocheffektive sogenannte Natur-basierte Lösung für die fortschreitende Klimaerwärmung - ein Mittel, das die Natur selbst bietet.
Zu viele Mangroven wurden abgeholzt
Doch Mangrovenwälder sind gefährdet. Sie wurden im letzten halben Jahrhundert gemäss einem IUCN-Bericht schneller abgeholzt als jede andere Wald-Art. Sie sind in fast allen warmen Küstenregionen zu finden, doch seit 1996 ist die weltweite Fläche von Mangroven, rund 146'000 Quadratkilometer, um etwa 6,6 Prozent geschrumpft. Das liegt vor allem daran, dass Mangrovenwälder in Ackerland oder Teiche für Aquakultur verwandelt werden. In Kenia ist die Lage noch schlimmer: In den 25 Jahren zwischen 1985 und 2010 sind 18 Prozent der Mangroven verloren gegangen.
Mangroven bieten Schutz vor Küstenerosion und dem steigenden Meeresspiegel
Dabei haben die Mangroven viele Vorteile über die Speicherung von Kohlendioxid hinaus - Vorteile, die für die Bewohner von Gazi spürbar und sichtbar sind. Mangroven schützen vor Küstenerosion und können auch künftig vor Klimawandelfolgen wie einem steigenden Meeresspiegel Schutz bieten. Ausserdem sorgen Mangroven für eine bessere Wasserqualität. Und: Mangroven bieten einer grossen Vielfalt an Meerestieren ein Zuhause.
Schutz und Wiederherstellung der Mangrovenwälder
Mikoko Pamoja hat bislang 117 Hektar Mangrovenwald geschützt und rund zwei Hektar Mangrovenwald wiederhergestellt. Das Ganze wird durch Emissionsrechte finanziert - das sind Kredite, die Firmen oder Privatpersonen kaufen können, um ihren CO2-Ausstoss auszugleichen.
(SDA)