Baby überlebt Explosion, Einsturz und russische Kälte
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35 Stunden in Trümmern gelegen:Baby überlebt Explosion, Einsturz und russische Kälte

Wunder nach Gasexplosion in Russland
Bub nach 30 Stunden lebend aus Trümmern gerettet

Ein Baby konnte nach dem tragischen Hochhauseinsturz in Russland lebend gerettet werden. Der elf Monate alte Wanja lag warm eingepackt in seinem Bettchen unter den Trümmern. 31 Menschen haben die Katastrophe nicht überlebt.
Publiziert: 02.01.2019 um 12:18 Uhr
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Aktualisiert: 02.01.2019 um 22:16 Uhr
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Die Rettungskräfte konnten Wanja (11 Monate) lebend aus den Trümmern bergen.
Foto: REUTERS

Happy End für ein Baby nach dem tragischen Silvesterunglück in Magnitogorsk (Russland). Die Rettungskräfte konnten das Kleinkind nach über 30 Stunden lebend aus den Trümmern retten.

Bei einer Gasexplosion am 31. Dezember war um 4 Uhr (Ortszeit) ein zehnstöckiges Hochhaus eingestürzt. Mindestens 31 Menschen verloren dabei ihr Leben. Weitere werden vermisst.

Die Hoffnung, noch Lebende zu finden, die bei nächtlichen Temperaturen von minus 27 Grad nicht erfroren sind, sinkt mit jeder Minute. Die Suche musste vorübergehend eingestellt werden, da das Gebäude einsturzgefährdet war.

Am späten Dienstagnachmittag hörten die Retter plötzlich den elf Monate alten Wanja Fokin, der warm eingepackt in seiner Krippe lag. Das wird wohl auch der Grund sein, warum der kleine Bub überlebt hat. Er erlitt aber schwere Erfrierungen, eine Kopfverletzung und mehrfache Beinbrüche, sein Zustand ist jedoch stabil.

Die ganze Familie überlebt

Seine Mutter konnte sich mit ihrem dreijährigen Sohn retten. Im Spital fand sie später ihr zweites Kind wieder. Wanja wurde zur Weiterbehandlung nach Moskau gebracht, die Ärzte sind jedoch zuversichtlich, dass sich das Kind von den Strapazen komplett erholen wird. 

Wanjas Vater hatte sich an die Rettungskräfte vor Ort gewandt mit der Bitte, seinen Sohn zu finden. Er zeigte ihnen, wo er sich möglicherweise befinden könnte. Erst nachdem die Stelle gesichert wurde, konnten die Retter zum Jungen vordringen.

Im ganzen Gebiet gilt ab Mittwoch eine zweitägige Trauer. Flaggen sollen auf halbmast gesetzt und Gedenkminuten eingelegt werden. Kremlchef Wladimir Putin reiste noch an Silvester nach Magnitogorsk, um Angehörige und Überlebende zu treffen und sich über die Rettungsarbeiten zu informieren.

Das eingestürzte Haus war in Sowjetzeiten gebaut worden. In dem Plattenbau wohnten 1100 Menschen. 35 Wohnungen wurden bei der mutmasslichen Gasexplosion zerstört, zehn weitere beschädigt. Magnitogorsk, das für seine Stahlproduktion bekannt ist, liegt am südlichen Ural etwa 1400 Kilometer östlich der Hauptstadt Moskau.

Nach Angaben des russischen Ermittlungskomitees wurden in den Trümmern keinerlei Spuren gefunden, die auf einen Sprengstoffanschlag hindeuten könnten. Das Komitee reagierte mit der Untersuchung auf Terror-Gerüchte in den sozialen Netzwerken, nachdem am Dienstagabend ebenfalls in Magnitogorsk bei der Explosion eines Kleinbusses drei Menschen getötet worden waren. (man/SDA)

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