Wütende Anwohner in Paraguay
Lila Lagune tötet Vögel und Fische

Die Lagune Cerro in Paraguay wurde durch Chemikalien verschmutzt – mit schlimmen Folgen für die Umwelt. Schuld soll eine Gerberei sein, die ihre Abwässer in die Lagune leitet.
Publiziert: 25.08.2020 um 11:03 Uhr
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Aktualisiert: 25.08.2020 um 18:03 Uhr
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Die Lagune Cerro in Paraguay wurde durch Chemikalien verschmutzt.
Foto: AFP

Plötzlich verendeten Fische, danach die Vögel. Ein fauliger Gestank kam vom Wasser her – die Lagune Cerro in Limpio, Paraguay, färbte sich lila! Durch den Bau eines Deichs und einer Strasse ist sie in zwei Teile getrennt. Die eine Seite blieb blau, die andere lila. Oft sind an Wasserverfärbungen Algen schuld, doch dieses Mal sind es giftige Chemikalien, die die Lagune verseuchen.

Anwohner machten die Behörden auf die sichtbare Wasserverschmutzung aufmerksam. Die örtliche Umweltbehörde entnahm daraufhin Proben – und konnte Chemikalien im Wasser nachweisen, die das Ökosystem der Lagune schwer schädigten. Dies berichtete «ABC».

Unbehandelte Abwässer einer Gerberei

Die Verfärbung könnte von Schwermetallen verursacht worden sein, ausgelöst durch eine nahegelegene Gerberei. Offenbar fanden Experten bei einem früheren Besuch ein Rohr, das unbehandelte Abwässer der Fabrik in die Lagune entliess.

Anwohner protestierten in der letzten Woche am Ufer der verschmutzten Lagune. Sie forderten vom Ministerium für Umweltschutz mehr Massnahmen und raschere Untersuchungen. Gemäss «ABC» musste die Anhörung mit dem verantwortlichen Inhaber des Unternehmens wegen angeblicher Corona-Symptome verschoben werden. Ausserdem habe die Gerberei trotz Suspendierung ihre Arbeit fortgeführt.

Das Ministerium für Umweltschutz berichtete, es habe bereits die Schliessung des Unternehmens durch die Gerichte beantragt und es erarbeite Massnahmen zur Sanierung der Schäden am Ökosystem der Lagune. (zbc)

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