Gigantische Autopsie von gestrandetem Finnwal in Wales
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Woran starb Henry (†1)?
Gigantische Autopsie von gestrandetem Finnwal in Wales

In Nordwales ist dieser Tage ein knapp 13 Meter langer Finnwal wiederholt gestrandet – und dann gestorben. Die Todesursache von Henry (†1), so der Name des Meeresriesen, wurde bei einer gigantischen Autopsie nun untersucht.
Publiziert: 19.06.2020 um 14:21 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2020 um 15:47 Uhr
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Finnwal «Henry» (†1) ist vergangene Woche in der Dee-Flussmündung in Nordwales gestrandet – und gestorben.
Foto: CSIP-ZSL

Gigantische Wal-Autopsie in Grossbritannien! In der Dee-Flussmündung in Nordwales ist vergangene Woche ein knapp 13 Meter langer Finnwal gestrandet. Zunächst gelang es «Henry» (†1), sich wieder zurück ins Meer zu retten. Tags darauf strandete das Finnwal-Kalb jedoch erneut – und starb schliesslich am 14. Juni auf einer Sandbank in der Dee-Mündung.

Tragisch: Obwohl Retter vor Ort waren, konnten sie für Henry nicht viel tun. Zwar bedeckten sie den Meeresriesen mit Laken und übergossen ihn mit Wasser, doch ihnen gelang es nicht, Henry zurück ins Meer zu bugsieren.

Zu schwer für einen Transport

Aufgrund der Grösse und des Gewichts des Tieres und der Geografie des Gebietes sei es nicht möglich gewesen, das Tier näher ans Wasser zu bringen, um den Druck auf seinen Körper zu verringern, berichtet die «Daily Mail». Ebenso wenig konnte Henry an seiner Schwanzflosse zurück ins Meer gezogen werden, wie die britische Organisation zur Rettung von Meeressäugern British Divers Marine Life Rescue, die ebenfalls vor Ort war, erklärt. «Das Ziehen des Tieres am Schwanz führt zu erheblichen Verletzungen und ist keine Option.» Und das Einschläfern des Tieres sei aus einer Vielzahl von Gründen, die mit der Grösse zusammenhängen, ebenso unglaublich schwierig.

Um die Todesursache zu ermitteln hat das Cetacean Strandings Investigation Programme (CSIP), das Wal-Strandungen untersucht, eine Obduktion des Finnwals durchgeführt. Dazu wurde das tote Tier mit einem grossen Kran auf eine blaue Plastik-Plane gehievt.

Wal Henry war in «mässig-schlechten Ernährungszustand»

Zuerst wurde der Kadaver auf äussere Verletzungen begutachtet, bevor dann die Speckschicht entfernt und der Mageninhalt untersucht wurden. Experten zufolge habe sich das Kalb in einem «mässig-schlechten Ernährungszustand» befunden.

Im Magen wurden «keine Anzeichen» auf eine kürzliche Nahrungsaufnahme gefunden. Ebenso wenig seien Meerestrümmer oder Plastik gefunden worden. In den Nieren, im Magen, Darm und Speck stellten die Forscher jedoch einen Parasiten-Befall fest.

Weitere Proben des Kadavers wurden zur Analyse gesammelt, in der Hoffnung, herauszufinden, warum Henry strandete und starb. (rad)

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