Wohnen ist in Hongkong zum Luxus geworden
Dieser Mann lebt in einem 1,8-Quadratmeter-Sarghaus

1,8 Quadratmeter - Das ist die Grösse des Zuhauses von Wong Ziwa. Er lebt in einem sogenannten Sarghaus. Die Bretterkiste steht zusammen mit einem Dutzend anderen in einer Wohnung in Hongkong.
Publiziert: 21.12.2017 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 07.09.2022 um 23:50 Uhr

In der Millionenmetropole sind die Mieten in den letzten Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen. Wohnen ist zum Luxus geworden, den sich Arme Menschen nicht mehr leisten können.

«Vor zwei Jahren habe ich mich um eine Sozialwohnung beworben, seitdem habe ich aber nichts gehört. Wie lange ich noch warten muss? Ich weiss es nicht.»

Die teuren Mieten und der Mangel an Sozialwohnungen haben in Hongkong zu einer sozialen Katastrophe geführt. Fast 200.000 Menschen wohnen in Sarghäusern, sagt die Regierung. Viele von Ihnen sind arm, drogenabhängig oder psychisch krank.

Architekten und Designer arbeiten deshalb seit längerem an Alternativen. Eine davon könnten Betonröhren wie diese sein. Architekt James Law hat sie in ein Mikrohaus namens Opod umgebaut. Die Röhren sind günstig in der Herstellung und bieten Platz für einen Menschen.

«Wir könnten Grundstücke, die sich nicht für den Bau von Häusern eignen, benutzen. Welche Grundstücke meine ich? Es gibt zum Beispiel Baulücken zwischen Gebäuden, die so eng sind, dass sie sich nicht bebauen lassen. Dort könnten wir Opods aufstellen und das Land nutzen, hier im Zentrum der Stadt.»

In den Vororten Hongkongs ziehen inzwischen immer mehr Menschen in umgebaute Schiffscontainer. Mit etwa 5500 Euro sind sie deutlich günstiger als andere Wohnungen. Doch bislang ist das Leben in Schiffscontainern und Opods illegal. Kritiker fordern nun, dass die Regierung ihre Gesetze ändert, damit die Menschen nicht länger in Särgen leben müssen.

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