«Wo kein Dialog ist, ist Gewalt»
Papst warnt vor Smartphones am Esstisch

Smartphones gehören nicht an den Esstisch – auch der Papst ist dieser Meinung. Franziskus warnt deshalb auch vor den Folgen eines fehlenden Dialogs.
Publiziert: 20.02.2017 um 17:27 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:24 Uhr
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Am Esstisch soll man auf den Gebrauch von Smartphones verzichten, findet Papst Franziskus.
Foto: imago stock&people

Papst Franziskus fühlt sich im Umgang mit Social Media und digitalen Technologien eigentlich pudelwohl. Fast täglich meldet er sich bei seinen 10,4 Millionen Twitter-Followern. Trotzdem warnte er am Freitag bei einer Rede in Rom vor dem exzessiven Gebrauch der Geräte: Familien sollen am Esstisch auf Smartphones verzichten und sich stattdessen ins Gespräch vertiefen.

Papst Franziskus betonte dabei, dass fehlender Dialog zwischen Menschen und Nationen zu Krieg führen könne. «Wenn wir zusammen am Tisch sitzen und, anstatt miteinander zu sprechen, alle an ihren Smartphones hängen, ist das der Beginn des Krieges, weil es keinen Dialog mehr gibt», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche zu Studenten einer römischen Universität, wie der irische «Independent» berichtet.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Papst über die Bedeutung der gemeinsamen Mahlzeiten spricht. Schon in den vergangenen Jahren betonte der Pontifex mehrmals, dass man das Telefon beim Familienessen besser liegen lassen sollte.

«Kriege beginnen in eurem Herzen»

Zudem äusserte sich der Papst in seiner 45-minütigen Rede über Politiker, die nicht aufeinander hören würden: «In den Zeitungen sehen wir, wie der eine den anderen beleidigt und wie der eine über den anderen herzieht.»

Der Papst kritisierte auch Fernsehdebatten, weil sich die Politiker immer ins Wort fallen würden. Er warnte: «Wo kein Dialog ist, ist Gewalt. Kriege beginnen in eurem Herzen.» Welche Politiker den Papst zu seiner Rede inspiriert haben, bleibt jedoch offen. (vac)

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