Coronavirus ist nun neunmal ansteckender
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Mutation entdeckt:Coronavirus ist nun neunmal ansteckender

Wissenschaftler entdecken Mutation der bisherigen Variante
Coronavirus ist nun neunmal ansteckender

Die schlechte Nachricht: Es gibt eine Mutation des Coronavirus, die viel ansteckender ist als die erste Version. Die gute Nachricht: Die Mutation scheint nicht gefährlicher zu sein. Das macht Hoffnung!
Publiziert: 03.07.2020 um 15:56 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2020 um 08:14 Uhr

Ein weltweit durchgeführtes Forschungsprojekt hat klare Hinweise darauf gefunden, dass sich eine neue Form des Coronavirus von Europa her in die USA ausgebreitet hat. Erica Ollmann Saphire vom La Jolla Institute for Immunology in San Diego und dem globalen Coronavirus Immunotherapy Consortium sagt gegenüber CNN über die Mutation: «Das ist nun die vorherrschende Form, die Menschen infiziert.»

Das Team hat Experimente mit Menschen, Tieren und Zellen in Laborschalen durchgeführt. Die neue Version vermehrt sich in den oberen Atemwegen – Nase, Nebenhöhlen und Rachen – schneller, was eine drei- bis neunmal höhere Ansteckungsgefahr zur Folge hat. «Wir wissen, dass das neue Virus fitter ist. Nach ersten Erkenntnissen ist es aber nicht schlimmer», sagt Saphire.

Seit Ende März auf Vormarsch

Die Mutation betrifft das Spike-Protein, die Struktur, mit der das Virus an die menschlichen Zellen andockt und dann durch die Zellmembran in die Zelle eindringt. Die Forscher nennen die Mutation G614. Die Untersuchungen zeigen, dass sie die erste Version, D614, praktisch vollständig abgelöst hat.

Greift die Menschen an: Ein Coronavirus mit den Spike-Proteinen, die sich Zugang zu menschlichen Zellen verschaffen.
Foto: wiki
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Das Team hat Proben von Patienten aus Europa und den USA getestet. Die Forscher halten fest: «Bis zum 1. März 2020 war die G614-Variante ausserhalb Europas selten, aber Ende März hat sie weltweit an Häufigkeit zugenommen.»

Hoffnung für Impfstoffe

Positiv: Die G614-Mutation kann durch Rekonvaleszenz-Serum besser neutralisiert werden, also durch das Blutprodukt von Menschen, die sich von einer Corona-Infektion erholt haben. Das macht Hoffnung auf einen baldigen Impfstoff.

David Montefiore von der Duke University in North Carolina jedenfalls sagt: «Mit dieser speziellen Mutation konnten wir möglicherweise einer abgefeuerten Kugel ausweichen.»

Zum Aufatmen sei es aber definitiv zu früh, weil es weitere Mutationen geben könnte. Montefiore: «Es ist unsere Pflicht, wachsam zu bleiben.» (gf)

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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