Der Schweizer Tim Dallatomasina (38) aus Zürich ist zusammen mit seinem Partner gerade in Neuseeland in den Ferien. Die beiden besuchten die Insel White Island zwei Tage vor dem verheerenden Vulkanausbruch. «Der Tourguide sagte uns, dass der Vulkan seit ein paar Tagen schon aktiver sei als zuvor und wir darum Glück hätten, ihn so aktiv zu sehen», sagt Dallatomasina zu BLICK.
«Der Guide sagte weiter, dass die Gefahrenstufe von 1 auf 2 erhöht wurde. Ich hatte aber trotzdem nie ein mulmiges Gefühl. Wir wurden immer gut betreut.»
«Beim Krater konnten wir nur schwer atmen»
Bei ihrer Tour musste die Gruppe schützende gelbe Atemmasken tragen. «Die Dämpfe sind sehr reizend. In der Nähe des Kraters konnten wir nur schwer atmen und der Schwefel brannte in den Augen», so der Zürcher. Der Krater sei auch bloss wenige Hundert Meter vom Bootssteg entfernt gewesen. Dort befinde sich auch ein kleiner Schutzraum. Er hoffe, dass sich die Vermissten dorthin retten konnten.
Die tragische Nachricht habe er im Radio gehört. «Als wir auf der Insel waren, fragte sich mein Partner noch, wie gross die Gefahr eines Ausbruchs wohl sei, während Touristen auf der Insel sind. Ich sagte ihm, dass bestimmt nichts passieren kann, da die Insel mit diversen Kontrollsystemen ausgestattet ist und man darum frühzeitig merken würde, dass ein Ausbruch ansteht. Jetzt verspüre ich ein Gefühl von Dankbarkeit, dass wir nicht dort waren. Gleichzeitig bin ich traurig darüber, was den betroffenen Touristen und der Crew passierte», sagt Dallatomasina.
Fünf Tote
Beim Vulkanausbruch sind am Montagnachmittag (Ortszeit) mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Sie waren Teil einer Touristengruppe auf einem Bootsausflug. Die Besucher waren gerade auf der White Island in unmittelbarer Nähe des Vulkans, als es zur Tragödie kommt.
18 Besucher wurden evakuiert, sie seien alle verletzt und würden behandelt. «Manche von ihnen haben Brandverletzungen», so der Einsatzleiter. Zwei seien in kritischen Zustand, schreibt das neuseeländische Portal «Stuff». Mehr als 20 Personen gelten aktuell noch als vermisst. Die Rettungskräfte haben derzeit keine Möglichkeit, zur Insel vorzudringen. Zu gefährlich ist die Situation.