Darum gehts
- USA greifen iranische Atomanlagen an. Operation «Midnight Hammer» durchgeführt
- Tarnkappenbomber und Marschflugkörper zerstören Anlagen in Fordo, Natans und Isfahan
- Über 125 Kampfflugzeuge beteiligt, 14 GBU-57-Bomben und Dutzende Tomahawks eingesetzt
US-Präsident Donald Trump (79) hat seine Drohungen wahr gemacht. Das US-Militär hat den Iran angegriffen. «Es handelt sich um die grösste vergleichbare militärische Aktion in der US-Geschichte», lobte US-Generalstabschef Dan Caine (56) die Militäroperation «Midnight Hammer» (auf Deutsch: Mitternachtshammer oder -schlag). Wie genau lief der Angriff in der Nacht auf Sonntag ab?
Freitag, Mitternacht (US-Zeit)
Die Operation «Midnight Hammer» wird unter strenger Geheimhaltung durchgeführt. 7 B-2-Tarnkappenbomber mit jeweils zwei Mann an Bord starten am Abend von den USA aus. Insgesamt sind mehr als 125 Kampfflugzeuge an dem Einsatz beteiligt, unter anderem, um die Tarnkappenbomber auf ihrem 37-stündigen EInsatz zu betanken. Und das mit so wenig Kommunikation wie möglich, erklärte Caine nach dem Angriff. An Bord der Tarnkappenbomber: bunkerbrechende Bomben vom Typ GBU-57. Die B-2-Maschinen sind die einzigen, die die GBU-57 abwerfen können, sie können jeweils zwei der bunkerbrechenden Bomben transportieren.
Eine Täuschungsformation von B-2-Bombern fliegt gleichzeitig westwärts in den Pazifik, während sich das eigentliche Angriffspaket unbemerkt nach Osten bewegt. Nur wenige hochrangige «Schlüsselfiguren» seien in den Plan eingeweiht gewesen, betont Caine.
Samstag, 17 Uhr (US-Zeit)
Ein US-U-Boot feuert mehr als zwei Dutzend Tomahawk-Marschflugkörper auf Ziele in Isfahan ab.
Samstag, 18 Uhr (US-Zeit)
Die sieben Bomber erreichen den Iran. Kampfjets fliegen voraus und suchen nach feindlichen Flugzeugen und Boden-Luft-Raketen. Doch die Iraner bemerken die Bomber und Kampfjets nicht. «Derzeit sind uns keine Schüsse auf das US-Angriffspaket auf dem Weg dorthin bekannt», sagt Caine.
45 bis 19.05 Uhr (US-Zeit)
Die Militärmaschinen werfen über den drei Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan ihre Bomben ab. Konkret: 14 GBU-57-Bomben. Der sogenannte Massive Ordnance Penetrator (MOP, auf Deutsch «schwerer Bomben-Eindringkörper») kann laut US-Armee bis zu 61 Meter tief in Felsen und Beton einschlagen. Mindestens zwei der GBU-57 werden auf die Anlage Fordo abgeworfen, die sehr tief in der Erde und damit ausser Reichweite israelischer Bomben liegt.
Gleichzeitig lösen Tomahawk-Marschflugkörper, die von einem U-Boot abgefeuert wurden, eine zweite Zerstörungswelle aus.
Als die Amerikaner angreifen, ist es im Iran 2.10 Uhr in der Nacht.
US-General Caine: «Irans Kampfflugzeuge flogen nicht, und es scheint, dass die iranischen Boden-Luft-Raketensysteme uns nicht gesehen haben. Während der gesamten Mission haben wir das Überraschungsmoment bewahrt.»
Sonntag
Die Piloten der B-2-Tarnkappenbomber landen wieder sicher in den USA. «Die grossartigen B-2-Piloten sind gerade sicher in Missouri gelandet. Vielen Dank für die gute Arbeit!», schrieb Trump auf Truth Social.
Die Folgen
Das Ausmass der Verwüstung im Iran blieb zunächst unklar. Pentagonchef Pete Hegseth (45) sagte wie Trump, die Nuklearanlagen seien «ausgelöscht». US-Generalstabschef Dan Caine äusserte sich zurückhaltender und sprach von «äusserst schweren Schäden und Zerstörungen» in Fordo, Isfahan und Natans.
Der Iran erklärte, das angereicherte Uran sei intakt. Der «politische Wille» zur Anreicherung bestehe weiter, betonte der Berater von Irans Oberstem Führer Ayatollah Ali Chamenei (86), Ali Schamchani (69), im Onlinedienst X.
Das iranische Gesundheitsministerium sprach erstmals von «Verletzten» durch die US-Angriffe, ohne genaue Zahlen zu nennen. Anzeichen auf radioaktive Strahlung gebe es nicht.