Neues Virus mit Pandemie-Potenziell soll nicht neu sein
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Alarm wegen Schweine-Grippe:Virus mit Pandemie-Potenzial in China gefunden

WHO beschwichtigt
Neues Virus mit Pandemie-Potenziell soll nicht neu sein

Ein neues Virus mit Pandemiepotenzial, entdeckt in China: Diese Meldung sorgte anfangs Woche weltweit für Aufregung. Nun beschwichtigt die WHO: Seit 2011 beobachte man dieses Virus – und es gäbe keinen Grund, Angst zu haben.
Publiziert: 02.07.2020 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 07.07.2020 um 09:26 Uhr

Die Meldung über ein neues Virus mit Pandemie-Potenzial, das in China gefunden wurde, hat dieser Tage hohe Wellen geschlagen. In einer wissenschaftlichen Publikation in der Fachzeitschrift «Proceedings of the National Academy of Sciences» hatten Forscher erklärt, dass das besagte Virus alle Merkmale erfülle, um für den Menschen hochgradig infektiös zu sein.

Bisher wurde bekannt, dass das Grippe-Virus durch Schweine übertragen wird. Die Befürchtung der Wissenschaftler ist, dass es weiter mutieren und sich dann auch direkt von Mensch zu Mensch übertragen könnte.

«Virus mit Pandemie-Potenzial kein neues Virus»

Doch nun beschwichtigt die Weltgesundheitsorganisation WHO. So soll es sich bei dem Virus mit Pandemie-Potenzial gar nicht um eine «neues Virus» handeln. Demnach sei das Schweinegrippe-Virus laut WHO bereits seit 2011 unter «besonderer Beobachtung».

Ein «neues» durch Schweine übertragbares Virus mit Pandemie-Potenzial, das seinen Ursprung in China hat, hat dieser Tage für Aufregung gesorgt.
Foto: Keystone
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«Ich versichere, dass das in China identifizierte Virus mit Pandemie-Potenzial kein neues Virus ist, sondern dank des globalen Influenza-Netzwerks seit 2011 unter Beobachtung steht», sagt Mike Ryan (55), der Leiter des Gesundheitsnotfallprogramms der WHO, an einer Pressekonferenz, wie die italienische Tageszeitung «La Repubblica» schreibt.

Laut Ryan sei die Publikation, in der darüber gesprochen wird, zwar erst vor Kurzem erschienen, würde sich aber auf die Beobachtungen und Daten, die das globale Influenza-Überwachungsnetz in den letzten Jahren gesammelt hat, beziehen.

Glaubwürdigkeit der WHO angezweifelt

Die WHO war wegen der Coronavirus-Pandemie in der Vergangenheit immer wieder unter Beschuss geraten. Besonders US-Präsident Donald Trump (74) hat der WHO unterstellt, China hörig zu sein und deren Glaubwürdigkeit angezweifelt. Die Vorwürfe kommen nicht von ungefähr.

Nachdem es zum Corona-Pandemie-Ausbruch in China gekommen war und das Virus auch andere Länder erreicht hatte, lobte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus (55) China damals für seine «Transparenz». Und das auch dann noch, als sich die Beweise erhärteten, dass die chinesische Führung in Peking Infektionsfälle verschwiegen und Whistleblower mundtot machte. (rad)

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