Mann starb im Spital
Zahl der Regen-Toten in Niederbayern steigt auf 7

Nach der Hochwasserkatastrophe hat die Polizei ist heute ein 72-Jähriger gestorben. Er ist der siebte Regen-Tote in Niederbayern – deutschlandweit der Elfte.
Publiziert: 03.06.2016 um 01:07 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 05:10 Uhr
Schon 10 Regen-Tote in Deutschland
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Simbach steht unter Wasser:Schon 10 Regen-Tote in Deutschland

Die Zahl der Toten nach den schweren Unwettern in Deutschland steigt immer weiter! Ein 72 Jahre alter Mann, der am Mittwoch aus dem Hochwasser gerettet worden war, starb heute  im Spital. Er hatte bei der Rettung eine Herzattacke erlitten, wie die Behörden mitteilten. Erst am Donnerstagabend war in Simbach am Inn ein 65 Jahre alter Mann tot entdeckt worden.

Nach vier Menschen wurde laut Polizei noch gesucht. Ein vermisstes Ehepaar konnten Helfer retten. Der 81 Jahre alte Mann und seine 77-jährige Frau seien aus einem überfluteten Keller geholt worden. Laut Polizei sind beide unversehrt.

Am Donnerstag fand die Polizei in Simbach am Inn in Niederbayern die Leiche eines 65-Jährigen. Auch er fiel den schweren Unwettern in den letzten Tagen zum Opfer.

Der 65-Jährige Mann ist damit bereits der 10. Tote, den die Hochwasserkatastrophe im Nachbarsland auf dem Gewissen hat. Vier Menschen starben zu Wochenbeginn in Baden-Württemberg, sechs sind es jetzt in Niederbayern.

Bei einem Ehepaar bleibt nur die leise Hoffnung, dass sie noch leben. Sie werden nach wie vor vermisst.

Weiterhin erhöhte Hochwassergefahr

Die Situation wird sich auch in den kommenden Tagen nicht beruhigen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte heute Morgen vor zu viel Optimismus. «Es kommen neue Niederschläge nach Deutschland, die auch wieder Unwetterpotenzial haben», sagte ein Sprecher. Am Wochenende falle laut Vorhersage zunächst Starkregen, dann ziehen Hagelschauer über das Land. Betroffen sei wieder die Nordhälfte Baden-Württembergs, die schon zu Beginn der Woche von verheerenden Unwettern heimgesucht worden war.

In Niederbayern sind die Schäden noch lange nicht beseitigt: Im Landkreis Rottal-Inn räumten die Einwohner mit Hilfe von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk ihre Strassen und Häuser frei, die ein stinkender Schlamm überzieht. Allein im Landkreis Rottal-Inn wurde der Schaden auf einen dreistelligen Millionenbetrag beziffert. In vielen Schulen im Landkreis fiel auch am Freitag der Unterricht aus.

In den am schwersten betroffenen Städten Simbach am Inn, Triftern und Tann war stellenweise die Wasserversorgung ausgefallen. Eine gesicherte Wasserversorgung für die gesamte Bevölkerung hat aus Sicht des Simbacher Bürgermeisters Klaus Schmid derzeit Vorrang bei den Aufräumarbeiten. Für Passau hob Landrat Franz Meyer den Katastrophenfall auf, wie das Landratsamt mitteilte.

Auch in Baden-Württemberg arbeiten Menschen noch an der Beseitigung der Schäden durch das Unwetter Anfang der Woche. Dort waren vier Menschen durch Unwetter gestorben.

Auch in Belgien ein Hochwasser-Toter

Im Süden Belgiens ist ein Mann (60) bei dem Versuch gestorben, seine Bienenstöcke vor Hochwasser in Sicherheit zu bringen. Er galt im Dorf Harsin seit Donnerstagabend als vermisst.

Belgien war von den Überschwemmungen in Europa in den vergangenen Tagen zunächst weitgehend verschont geblieben. In den Ardennen traten aber mehrere Flüsse und Bäche über die Ufer, einige Strassen mussten wegen Schlammlawinen gesperrt werden. Einige dutzend Menschen mussten in Notunterkünfte gebracht werden.

Seine erreicht höchsten Pegelstand seit 35 Jahren

In Paris hat der Fluss Seine den höchsten Pegelstand seit fast 35 Jahren erreicht. Wegen Überschwemmungen sind inzwischen viele Uferstrassen gesperrt, der Schiffsverkehr auf der Seine wurde gestoppt.

Heute Morgen lag der Pegel nach Angaben der Behörden bei 5,55 Meter und könnte im Tagesverlauf auf 6,20 Meter ansteigen.

Das weltberühmte Louvre-Museum und das Impressionisten-Museum Musée d'Orsay am Seine-Ufer blieben am Freitag geschlossen. (SDA/sin/stj)

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