Weil sie ihre Jungfräulichkeit verlieren könnten
Rektor verbietet Schülerinnen Sport

Er ist das Oberhaupt einer muslimischen Schule in Australien. Aber besonders schlau ist Omar Hallak nicht. Er glaubt, durch sportliche Aktivitäten könnten Mädchen ihre Jungfräulichkeit verlieren – oder gar unfruchtbar werden.
Publiziert: 23.04.2015 um 20:23 Uhr
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Aktualisiert: 13.10.2018 um 17:56 Uhr
Fragwürdige Aussagen: Rektor Omar Hallak.
Foto: ZVG

Der Rektor einer muslimischen Schule in Australien hat Ärger am Hals. Der Grund: Omar Hallak vom Al-Taqwa-College in Melbourne soll seinen Schülerinnen verboten haben, an Laufwettbewerben teilzunehmen – weil sie dabei «ihre Jungfräulichkeit verlieren» könnten.

Diesen Vorwurf hat laut australischen Medien zumindest ein ehemaliger Lehrer der Schule erhoben. In einem Brief habe der frühere Pädagoge, der nicht namentlich genannt wird, den Rektor an die zuständigen Behörden verpetzt.

In dem Schreiben heisst es, Hallak mache «wissenschaftliche Beweise» für seine steile These geltend. Er behaupte sogar, dass Mädchen, die sich beim Sport verletzten, unfruchtbar werden könnten.

Die Behörden nehmen den Bericht über das angebliche Laufverbot für Mädchen offenbar ernst. «Sollte das zutreffen, so wäre es sehr besorgniserregend», liess der Bildungsminister des Staates Victoria, James Merlino, in einem Statement verlauten. Er hat inzwischen eine Untersuchung angeordnet.

Das Al-Taqwa-College ist mit rund 1700 Schülern im Alter von bis zu 18 Jahren die grösste muslimische Schule in Victoria. Der Staat unterstützt sie pro Jahr mit umgerechnet rund 10 Millionen Schweizer Franken.

Omar Hallak stritt die gegen ihn erhobenen Vorwürfen in einer ersten Stellungnahme ab. «Mädchen sind aufgefordert, an allen Aktivitäten teilzunehmen, vorbehaltlich der Zustimmung ihrer Eltern», sagte er. 

Allerdings: Es ist aber nicht das erste Mal, dass der Rektor für Schlagzeilen sorgt. Im vergangenen Monat sagte er einer Zeitung, er halte die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) für eine «Verschwörung Israels und den USA», um «die Kontrolle über die Ölvorkommen im Mittleren Osten» zu erlangen. Seine Schüler habe er deshalb angewiesen, sich nicht den Dschihadisten anzuschliessen.

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