Weil es keine «Flügel» verleiht
Werbelüge kostet Red Bull 13 Millionen

Es ist ein Versprechen, das die Marke weltweit bekannt gemacht hat. Doch nun knickt der Konzern ein. Ein US-Amerikaner klagte gegen die Werbelüge «Red Bull verleiht Flügel» und bekam 13 Millionen US-Dollar zugesprochen.
Publiziert: 07.10.2014 um 23:32 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:30 Uhr
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Von wegen Leistungssteigerung: Red Bull knickt ein.

Das schmeckt dem österreichischen Getränkehersteller bestimmt nicht. Ein US-Amerikaner, der seit 2002 regelmässig zur süssen Power-Brause griff, klagte nun gegen Red Bull, weil er keine Leistungssteigerung bemerkte. Dabei hatte sich der Mann laut des US-Konsumentenmagazins «Consumerist» ganz und gar auf den Werbespruch «Red Bull verleiht Flügel» verlassen. Aber die versprochen Wirkung verpuffte.

In der Anklageschrift lässt der enttäuscht Red Bull-Fan seine Frust freien Lauf: «Alle bei Red Bull unter Vertrag stehenden Athleten erzählen in Werbespots, sie wären dank Red Bull besser geworden. Sie, die Vorbilder einer Generation, unterstützen diese Lüge damit.»

Rechenexempel belegt falsches Werbeversprechen

Die Getränkekette ahnte wohl, dass die Klage Unheil bringen könnte, und gestand die Lüge kleinlaut ein. Die 13 Millionen-Dollar-Klage wurde akzeptiert. Auch weil ein einfaches Rechenexempel die Power-Wirkung widerlegt.

Denn: Red Bull soll leistungssteigernd wirken, weil nach eigenenAngaben eine Dose mehr Koffein hat, als eine Tasse Kaffee. Aber: Eine durchschnittliche Tasse Kaffee (0,2 Liter) hat bereits zwischen 115 und 175 Milligramm Koffein. Eine Dose Red Bull (0,25 Liter) enthält aber nur 80 Milligramm.

13 Millonen US-Dollar Zahlung deckt weitere Klage ab

Immerhin: Mit den 13 Millionen US-Dollar ist die Klage nun beigelegt. Sie deckt jeden Kunden ab, der in den vergangenen 10 Jahren eine Dose Red Bull getrunken hat. Wäre es zu einem Gerichtsverfahren gekommen, wäre eine deutlich höhere Summe möglich gewesen.

Es ist nicht die erste Klage, der sich Red Bull im klagefreudigen Amerika gegenüber sieht. Eine New Yorker Familie will 85 Millionen US-Dollar von dem Konzern, weil der 33-jährige Cory Terry, der viel Red Bull trank, bei einem Basketballspiel tot zusammenbrach. Schuld soll sein übermassiger Red Bull-Genuss gewesen sein. Ein Urteil gibt es hier aber noch nicht. (dr)

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