Der Thurgauer Cornelius Speinle hat in der Gastro-Szene einen Ruf, den man sich auf der Zunge zergehen lassen kann: Der 32-Jährige hat sich innert kürzester Zeit bereits zum bekannten Sterne-Koch hochgearbeitet.
Vom beschaulichen Ort Schlattingen TG zog es Speinle 2017 nach Hamburg. Er war dem Ruf des Logistik-Milliardärs Klaus-Michael Kühne (Firmensitz in Schindellegi SZ) gefolgt, der mit Speinle in einem seiner Luxus-Hotels in der norddeutschen Stadt auftrumpfen wollte. Doch nach rund anderthalb Jahren ist das Tuch zwischen dem Schweizer und dem schwerreichen Unternehmer zerrissen.
«Ich habe gekündigt!»
Als bekannt geworden war, dass Cornelius Speinle das Restaurant «Lakeside» verlassen würde, trat Kühne, 82, gegen seinen einstigen Wunsch-Koch nach. «Er hat uns enttäuscht», sagte er gegenüber dem «Hamburger Abendblatt» über den Schweizer. Und: «Er hat viel zu teuer eingekauft.»
Das wiederum will Speinle nicht auf sich sitzen lassen. In der «Bild» packt der Küchen-Virtuose aus und stellt klar, dass er das «Lakeside» freiwillig verlassen habe. «Ich habe gekündigt!»
Kommt der Star-Koch zurück in die Schweiz?
Unter Speinle schaffte es das Restaurant zu einem Michelin-Stern und rangierte unter den 100 besten Restaurants Deutschlands. «Wir waren nicht weit davon entfernt, einen zweiten Stern zu holen. Zum Schluss waren wir aber nur noch fünf Köche», kritisiert Speinle den offenbar von Kühne auferlegten Sparkurs.
«Herr Kühne will Personal- und Produkt-Kosten sparen. Ich sollte lieber filetierten Fisch zubereiten als einen frischen ganzen. Das mache ich aber nicht! Ich bin Handwerker, meine Seele liegt auf dem Teller.»
Nun sucht Cornelius Speinle eine neue Herausforderung. Ob es den Star-Koch zurück in die Schweiz zieht, ist offen. Gegenüber der «Bild» sagt er: «Ich bin jung, kreativ, will Gas geben und suche einen neuen Arbeitgeber, der Verständnis für Fine Dining hat.» (cat)