Ein Berliner soll seine tote Mutter mehr als zwei Jahre in einem Keller versteckt haben. Gegen Uwe M. (57) wird nun wegen mutmasslichem Leistungsbetrugs ermittelt, sagte eine Polizeisprecherin am Mittwoch. Denn vermutet wird, dass der 57-Jährige die Rente seiner Mutter kassierte.
Wie die «Bild» berichtet, habe er am Morgen des 3. Mai 2017 seine Mutter Gerda Anna Marie tot im Bett gefunden. Der gelernte Strassenbauer erzählt der Zeitung: «Ich bin zu Obi gefahren, habe ein paar Bretter gekauft und ihr ihren Sarg zusammengebastelt.» Seine Begründung: «Meine Mutter wollte das so.» Dann hat der Mann sie in einen Kellerverschlag des Mietshauses in Pankow geschafft.
Dies sei, «so makaber das klingen mag», lediglich eine Ordnungswidrigkeit, sagte die Sprecherin weiter.
Die Geschichte flog erst auf, als Uwe M. am 5. September in seiner Wohnung mit einem Bekannten so in Streit geriet, dass der die Polizei rief.
Polizei wurde wegen Personalien misstrauisch
Bei der Überprüfung der Personalien hätten die Beamten festgestellt, dass Gerda Anna Marie M. in der Wohnung gemeldet war. Sie war jedoch nicht auffindbar. So wurde die Polizei misstrauisch und durchsuchte die Wohnung und den Kellerverschlag – dabei kam der Sarg zum Vorschein.
Eine Obduktion der Frau ergab, dass sie eines natürliche Todes gestorben ist. Die Polizei ermittelt wegen Leistungsbetrug und Verstoss gegen das Bestattungsgesetz.
In einem krasseren Berliner Fall ging es ebenfalls um eine versteckte Leiche, um die Rente zu kassieren. Ein Berliner Trödelhändler war im April 2018 wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden, weil er laut Urteil einen Rentner erschossen und zerstückelt jahrelang in einer Tiefkühltruhe verborgen hatte, um die Rente des alten Mannes von monatlich 2000 Euro zu kassieren. (nbb)