«Sie tötete einen Menschen, den sie liebte, den sie retten wollte. Es gibt keine Gewinner. Sie ist in ihrer eigenen Hölle.» Das sagt Jerome Sabbota, der Anwalt von Sandra Layne vor dem Gericht in Detroit.
Die Frau hatte ihren Enkel Jonathan vor einigen Monaten bei sich aufgenommen. Seine Eltern leben in Scheidung.
Sie hatte Angst vor ihm
Doch der junge Jonathan macht Probleme. Die Polizei erwischt ihn mit Marihuana und muss ausrücken, weil er droht, mit dem Auto ins Haus der Grosseltern zu fahren. Sie hat Angst vor ihm, weil sie glaubte, dass er die Droge «Spice» nimmt. Deshalb kauft sie sich eine Pistole.
Dann kommt der 18. Mai. Am Morgen fährt Sandra Layne Jonathan zu einem Drogentest. Wie sich nachträglich herausstellte war er wirklich auf Drogen. «Er hatte gegen die Bewährungsauflagen verstossen und dachte er müsse ins Gefängnis. Er stritt mit seiner Grossmutter, er wollte Geld und die Autoschlüssel um abzuhauen», sagt Anwalt Sabbota.
Dann eskaliert der Streit. Layne schiesst auf ihren Enkel. Dieser schafft es noch, den Notruf anzurufen. Vor Gericht wird das Tonband abgespielt. Weinend hört Layne die letzten Worte ihres Enkels.
Aufzeichnung des Notrufs
«Meine Grossmutter hat mich erschossen. Ich werde sterben. Hilfe», sagt Jonathan ins Telefon. Danach schiesst seine Grossmutter nochmals und tötet ihn endgültig.
Gerichtsmediziner finden später fünf Kugeln in Jonathans Körper. Nach der Tat läuft Sandra Layne aus dem Haus. «Sie schrie: 'Ich habe meinen Enkelsohn getötet'», sagt der Polizist Derrick Kassab laut «ABC News».
Der Grossmutter droht nun eine lebenslängliche Haftstrafe. Ihr Anwalt plädiert auf Notwehr und fordert einen Freispruch. (sas)