Sie konnte sich nicht wehren, er nutzte die Situation gnadenlos aus: Nathan Sutherland (36) vergewaltigte mehrmals seine schwerbehinderte Patientin (29). Offenbar über Jahre hinweg.
Denn seit 2012 kümmerte sich Sutherland um die amerikanische Ureinwohnerin in der privaten Pflegeeinrichtung Hacienda Healthcare in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. Sie ist durch mehrere Schlaganfälle ein Pflegefall – aber nicht komatös, wie verschiedentlich berichtet wurde.
DNA-Test überführte ihn
Dann lag die Schwerbehinderte im Januar 2018 plötzlich in den Wehen, brachte einen gesunden Jungen zur Welt. Erst dann flog der Vergewaltiger auf. Die Polizei liess die DNA des Babys mit all ihren männlichen Pflegern abgleichen.
Hier zeigte sich: Sutherland ist der Vater des Kindes. Wie oft der 36-Jährige die Frau vergewaltigte, ist schwer zu sagen. «Wir werden das vielleicht nie wissen», erklärte Polizeisprecher Tommy Thompson in einer Pressekonferenz.
Netter Kollege
Kollegen von Sutherland stehen unter Schock, können nicht glauben, was er getan hat. Er war beliebt bei der Arbeit, habe oft Witze gerissen. Niemand ahnte, dass Sutherland sich an seiner Patientin verging. «Ich habe nur geweint, geweint und geweint», sagt Pflegerin Elanor Riggers. Sie arbeitet schon seit Jahren eng mit Sutherland zusammen.
Sie hat Angst, dass der 36-Jährige noch andere Patientinnen vergewaltigt hat. Bislang gibt es aber keine Hinweise, dass auch andere Bewohner von Sutherland missbraucht wurden, so die Behörden.
Liebevoller Vater
Der 36-Jährige hat zwei kleine Kinder, wird als liebevoller Familienvater beschrieben, gilt als sehr religiös. Gemeinsam mit seiner Schwester trat er sogar als christliches Rap-Duo auf. 2009 veröffentlichten sie ihr erstes Album – mit mässigem Erfolg.
Jetzt sitzt Sutherland in Untersuchungshaft. Das Baby wurde inzwischen in einer Familie untergebracht, die sich laut der Polizei gut um den Kleinen kümmert. (jmh)