Wegen Unruhen im Osten der Ukraine
Poroschenko bricht WEF-Besuch ab

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko bricht seinen Aufenthalt am Weltwirtschaftsforum WEF in Davos vorzeitig ab. Er werde heute in die Ukraine zurückkehren.
Publiziert: 21.01.2015 um 06:36 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 15:04 Uhr
Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko.
Foto: Philippe Rossier

Weil sich die Situation im Osten der Ukraine verschlimmert habe, werde Präsident Petro Poroschenko seinen WEF-Besuch abbrechen, teilte sein Sprecher gestern Abend auf Facebook mit.

Der Generalstabschef und der Verteidigungsminister der Ukraine hatten zuvor einen Bericht zur «Situation beim Flughafen Donezk und bei den Sperren Nummer 29 und 31» übergeben, sagte der Sprecher Swiatoslaw Zegolko. «Wegen der Verschlimmerung der Situation hat sich der Präsident entschieden, seinen Besuch in der Schweiz zu verkürzen und in die Ukraine zurückzukehren.»

50'000 Mann zusätzlich

Er gab zudem bekannt, dass sich der Sekretär des Sicherheitsrates und der nationalen Sicherheit heute in die Kampfzone begeben werde. Die Ukraine beschuldigt Russland, seine Truppen gestern im separatistischen Osten des Landes direkt angegriffen zu haben. Russland wies neue Vorwürfe einer Verlegung von Truppen und Waffen in die ostukrainische Konfliktregion Lugansk zurück.

Im Kampf gegen prorussische Separatisten hat die Ukraine nach Regierungsangaben mit einer Teilmobilmachung von zusätzlich bis zu 50'000 Mann begonnen. Soldaten, die bereits lange im Einsatz gegen die Aufständischen im Osten des Landes sind, sollen durch Reservisten ersetzt werden. Dies teilte das Verteidigungsministerium gestern in Kiew mit.

Die Aufständischen und die Führung in Moskau kritisieren diese massive Verstärkung der Armee scharf. Beobachter befürchten eine weitere Eskalation der Lage. (SDA/mad)

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