Als Reaktion auf die schweren Anschläge in Frankreich im vergangenen Jahr setzt die französische Staatsbahn SNCF künftig auch zivile bewaffnete Sicherheitsbeamte in ausgewählten Zügen ein. SNCF-Chef Guillaume Pepy kündigte die neue Sicherheitsmassnahme heute in einem Interview mit mehreren französischen Medien an.
Ein entsprechendes Sicherheitsgesetz für Verkehrsmittel war vergangenen Mittwoch in Kraft getreten. Bislang waren nur uniformierte Sicherheitskräfte bei der SNCF im Einsatz. Die neue Massnahme folge dem Grundsatz, dass «man sie nicht sieht», sagte Pepy.
Ausserdem will die SNCF mit Sicherheitsschleusen nach dem Vorbild von Flughäfen ihre Thalys-Hochgeschwindigkeitszüge, die Frankreich mit Deutschland, Belgien und den Niederlanden verbinden, sicherer machen. «Bahnhöfe können ein Ziel sein», sagte Pepy.
Der SNCF-Chef bezog sich damit auf das von Passagieren vereitelte mutmassliche Attentat in einem Thalys-Zug im vergangenen August, bei dem ein schwer bewaffneter mutmasslicher Dschihadist rechtzeitig überwältigt wurde, bevor er möglicherweise ein Blutbad anrichten konnte. Die französische Hauptstadt Paris war im vergangenen Jahr Ziel schwerer islamistischer Anschläge mit insgesamt 147 Toten. (SDA)