Steve Bannon (66), der Ex-Berater von US-Präsident Donald Trump, wurde verhaftet. Grund sind Betrugsversuche im Zusammenhang mit dem Mauerbau in Mexiko.
Bannon soll bei einer Spendengeldkampagne betrogen haben. Zudem wird ihm Geldwäsche vorgeworfen. Bannon sagte in einer ersten Anhörung, er sei «nicht schuldig». Bannons Kaution wurde auf 5 Millionen Dollar festgesetzt.
Bannon soll über 1 Mio abgezwackt haben
Zusammen mit Bannon wurden drei andere Personen verhaftet, wie die Staatsanwaltschaft von New York mitteilte. Den Vieren wird vorgeworfen, «Hunderttausende Spender im Rahmen der Online-Kamapgne ‹We Build the Wall› betrogen zu haben». Bannon und seine Kollegen hätten den Spendern versichert, das gesamte Geld würde für den Mauerbau genutzt, ist in der Anklageschrift zu lesen. Zudem hätten sie versichert, dass Brian Kolfage (38), der «We Build the Wall» initiierte, nicht einen Cent bekommen würde. Das erwies sich laut Anklage als falsch, Kolfage erhielt «Hunderttausende von Dollar, die er für seinen ausschweifenden Lebensstil benutzte».
Kolfage soll letztendlich 350'000 Dollar für sich abgezwackt haben. Steve Bannon sogar mehr als eine Million Franken, heisst es weiter. Zusammen mit zwei Mitstreitern sind sie wegen Geldwäscherei und Betrug angeklagt. Auf beide Vergehen steht in den USA eine Maximalstrafe von 20 Jahren.
Für Trump ist die Verhaftung «überraschend»
Die New Yorker Staatsanwälte schreiben, der Fall solle zeigen, «dass niemand über dem Gesetz steht. Nicht einmal ein millionenschwerer politischer Berater».
Einige Stunden nach der Verhaftung äusserte sich Donald Trump. Er sprach von einem «traurigen Ereignis», das überraschend sei. Der Präsident sagte am Rande eines Treffens mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mustafa al-Kadhimi im Weissen Haus: «Ich denke, dass es eine sehr schlechte Sache für Herrn Bannon ist.» Er selber habe seit sehr langer Zeit überhaupt nichts mehr mit Bannon zu tun gehabt. Auch habe er das Projekt der Organisation nicht gut geheissen. «Es klang mir nach Angeberei.» Der Bau der Mauer sei eine Sache der Regierung, nicht von Privatpersonen. (vof)