Zur Feier des Tages stiessen sie mit Schnaps an. Es sollte ihr letzter werden. Für 31 Menschen endete der Muttertag in Mexiko mit dem Tod. Die Flaschen waren verunreinigt. Mit was genau, ist noch nicht bekannt.
17 der Toten stammten aus der Gemeinde Chiconcuautla im Bundesstaat Puebla, wie die Ortsverwaltung am Dienstag (Ortszeit) erklärte. Mindestens weitere 14 Tote habe es mutmasslich ebenfalls wegen gepanschten Alkohols in den Orten Telixtac und Jonacatepec im an Puebla angrenzenden Bundesstaat Morelos gegeben, teilte der dortige Zivilschutz in einer Mitteilung auf seiner Facebookseite mit.
Die Behörden von Morelos schlossen einem Bericht der Zeitung «La Jornada» zufolge zudem nicht aus, dass es weitere Opfer wegen des gepanschten Schnapses geben könnte. Der Alkohol sei heimlich verkauft worden, da in den Gemeinden wegen der Corona-Krise derzeit Alkoholverbot herrsche. Die Symptome der Opfer seien unter anderem Bauchschmerzen, Atemnot und Erblindung gewesen, zitierte die Zeitung den Zivilschutz. Sie hätten den Schnaps mutmasslich während Feierlichkeiten am Sonntag, dem Muttertag, und Montag zu sich genommen.
Gesundheitsnotstand erklärt
Die Gemeinde Chiconcuautla erklärte angesichts der Todesfälle einen Gesundheitsnotstand. Sie rief die Bevölkerung dazu auf, vorerst keine alkoholischen Getränke mehr zu konsumieren oder zu verkaufen. Wer am vergangenen Wochenende Refino - eine in kleinen Mengen destillierte Art Agavenschnaps - getrunken habe und Kopfschmerzen oder Schwindelgefühle habe oder sich übergeben müsse, solle sich sofort in die nächstgelegene Klinik begeben, hiess es. Die genaue Ursache der Todesfälle werde noch untersucht.
Chiconcuautla ist eine indigen geprägte, arme Gemeinde von rund 17 000 Einwohnern. Sie liegt in einer gebirgigen Region rund 200 Kilometer nordöstlich von Mexiko-Stadt. (SDA)