«Ich liebe Twitter … das ist, wie wenn man eine eigene Zeitung besitzt, bloss ohne die Verluste», schrieb Donald Trump vor gut vier Jahren. Mittlerweile ist Trump zum Präsidenten der USA gewählt worden. Aber den Twitter-Chef Jack Dorsey mag er nicht mehr.
Bei einem Treffen Trumps mit Spitzenleuten von US-Techfirmen waren gestern alle eingeladen, die in der digitalen Wirtschaft einen Namen haben. Von Tesla-Gründer Elon Musk bis Apple-Chef Tim Cook. Nur Dorsey nicht. Dies überrascht, weil Trump auch dank dessen Kurznachrichtendienst Twitter die Präsidentschaftswahl gewonnen hat.
Ein Versehen sei das nicht, schreibt das Politmagazin «Vox». Grund für die Abwesenheit des Twitter-Chefs sei nämlich ein umstrittenes Emoji gewesen.
Berichten zufolge wollte Trumps Kampagnenteam zum Hashtag #CrookedHillary (deutsch: betrügerische Hillary) ein «massgeschneidertes Emoji» kaufen. Hätte Dorsey nicht interveniert, wäre beim Hashtag automatisch ein Geldbeutel-Emoji angezeigt worden. Dass dies so hätte geschehen sollen, schreibt auch Gary Coby – er war in Trumps digitalem Kampagnenteam dabei.
Was die präsidiale Ausladung für den kriselnden Twitter-Konzern bedeutet, ist unklar. Trump bot allen eingeladenen Tech-CEOs an, ihnen unkompliziert helfen zu wollen: «Ruft einfach meine Leute an, ruft mich an, das macht keinen Unterschied. Wir haben hier keine formale Befehlskette.» (pma)