Wegen Bandenkriminalität
Schweden plant Gefängnisse für 13-Jährige

Schweden will ab Sommer 2026 Jugendliche ab 13 Jahren in speziellen Gefängnisabteilungen unterbringen. Die Massnahme zielt darauf ab, schwere Jugendkriminalität zu bekämpfen und kriminelle Banden zu schwächen.
Publiziert: 27.10.2025 um 18:51 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2025 um 19:32 Uhr
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Schweden kämpft seit Jahren mit zunehmender Bandenkriminalität und jungen Straftätern.
Foto: Keystone

Darum gehts

  • Schweden plant Jugendgefängnisse für 13-Jährige ab Sommer 2026
  • Gesetzesvorschlag soll Strafmündigkeit für schwere Straftaten bei Minderjährigen ändern
  • 100 bis 150 Plätze für 13- bis 17-jährige Straftäter geplant
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Im von schwerer Bandenkriminalität geplagten Schweden sollen ab dem kommenden Sommer bereits Straftäter im Alter von nur 13 Jahren in Jugendgefängnissen untergebracht werden. Die Regierung in Stockholm hatte die staatliche Strafvollzugsbehörde vor längerer Zeit beauftragt, Abteilungen in Haftanstalten für 15- bis 17-Jährige zu schaffen, die schwere Straftaten begangen haben. Diese Aufgabe werde nun erweitert und solle auch 13- und 14-Jährige umfassen, teilte das schwedische Justizministerium mit.

Schweden ringt seit Jahren mit kriminellen Gangs, die immer wieder Minderjährige rekrutieren, damit diese für sie schwere Verbrechen bis hin zu Morden begehen. 13- und 14-Jährige sind dabei nach heutiger Gesetzeslage noch nicht strafmündig – ein Gesetzesvorschlag der liberal-konservativen Regierung von Ministerpräsident Ulf Kristersson (61) soll dies künftig für besonders schwere Straftaten ändern.

100 bis 150 Plätzen für junge Straftäter

Eine Senkung des Strafmündigkeitsalters für schwerste Straftaten sei unter anderem wichtig, um die Gesellschaft zu schützen, aber auch, um Kindern zu helfen, die kriminelle Bahn zu verlassen, erklärte Justizminister Gunnar Strömmer (53). Er sprach von zunächst 100 bis 150 Plätzen für Straftäter im Alter von 13 bis 17 Jahren.

Einsatzbereit sollen die separaten Jugendabteilungen nach Regierungsangaben ab dem 1. Juli 2026 sein. In sechs Haftanstalten sollen Abteilungen für Jungen, in zweien für Mädchen entstehen. Die jüngeren und älteren Jugendlichen sollen dabei voneinander getrennt werden – und das Ganze darf auch nicht gegen die UN-Kinderrechtskonvention verstossen, wie das Ministerium klarmachte.

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