Die Eichendorffschule im deutschen Offenbach hat sich eine skurrile Methode ausgedacht, um aufdringliche Eltern vom Schulhof fernzuhalten: Ein Zaun mit Sichtschutz!
Auf einem Schild am Schultor steht: «Liebe Eltern, ab hier schaffen wir das alleine». Allerdings hat dieser sanfte Wink mit dem Zaunpfahl seinen Zweck nicht erfüllt. Paul Gerhard Weiss, Schuldezernent in Offenbach, berichtet RTL: «Es gibt Eltern, die meinen, sie müssten das ganze Leben ihrer Kinder planen. Es gibt andere Eltern, die überfürsorglich sind.» Im Klartext: Eltern reichten den Kindern mittags das Essen durch den Zaun, sie beaufsichtigten den Hof und schritten in Konflikte ein.
Das ging der Grundschule zu weit: Ein Sichtschutz soll die Kinder nun von der Aussenwelt abschirmen. Paul Gerhard Weiss findet: «In der Schulzeit sind die Kinder in der Schule und dann hat die Schule ihr Eigenleben, ihr eigenes Konzept – dann sollten sich die Eltern auch raushalten.»
Auch Fremde belästigten die Kinder
Allerdings seien nicht nur die Eltern das Problem gewesen, sondern auch Fremde. Eine Mutter berichtet RTL: «Es wurde durch den Zaun in die Schule hineingepinkelt.» Elternbeirat Kerem Cesur erzählt: «Es kam einer, der hat sich hingestellt, der hat Fotos gemacht und Kinder angespuckt und angeschrien. Das ging irgendwann gar nicht mehr. Da muss was passieren, haben wir gesagt.»
Deswegen finden auch die behütenden Eltern den neuen Sichtschutz hilfreich. Das neue Problem: Jetzt spazieren einige Eltern einfach durchs Tor! Allerdings soll der Zaun bald einer blickdichten Hecke weichen. Insgesamt werden 21'000 Euro für die Massnahmen bezahlt.