Mehrere Abgeordnete hatten ihm vorgeworfen, in den Atomverhandlungen zu viele Zugeständnisse an den Westen zu machen.
In dem spontan angesetzten Votum stimmten schliesslich 125 Volksvertreter für Sarif und 86 gegen ihn. Es handelte sich nicht um eine formelle Vertrauensabstimmung, doch hätte eine Niederlage Sarifs Position deutlich geschwächt.
In der Debatte mühte sich Sarif, die ersten positiven Folgen der noch andauernden Atomverhandlungen aufzuzeigen. Der Iran werde nicht mehr als Bedrohung für die globale Sicherheit angesehen, sondern als «mächtiger und rationaler Akteur, der nicht mehr ignoriert werden kann». «Grosse Länder und grosse Firmen stehen vor unserer Tür Schlange», sagte er.
Präsident Hassan Ruhani hatte am Sonntag sein Ziel bekräftigt, den Iran aus der Isolation zu holen und nach dem für den Sommer erhofften Abschluss eines Atomabkommens ausländische Investoren ins Land zu locken.
Allerdings stehen Ruhani und sein Aussenminister innenpolitisch auch weiter unter grossem Druck. Die konservativen Kräfte sind gegen den Kompromisskurs gegenüber dem Westen.
Der Iran steht dort im Verdacht, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms nach Atomwaffen zu streben. Teheran weist dies zurück und pocht auf sein Recht, Atomkraft zur Stromerzeugung zu nutzen.
Ein vorläufiges Abkommen vom Januar vergangenen Jahres führte zu einer Begrenzung der iranischen Urananreicherung im Gegenzug für eine Lockerung der Sanktionen. Am 15. Januar sollen die internationalen Verhandlungen in Genf fortgesetzt werden.