Warum musste Veronica († 6) sterben?
Sie ist das jüngste Opfer des Batman-Killers

James Holmes tötete zwölf Menschen und verletzte 58 weitere. Sein jüngstes Opfer wurde nur sechs Jahre alt. Das Motiv des irren Killers ist immer noch ein Rätsel.
Publiziert: 22.07.2012 um 19:36 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:00 Uhr
Veronica Moser-Sullivan († 6).

Nach dem Blutbad bei einem «Batman»-Film wird in den USA weiter über das Motiv des Amokläufers von Aurora gerätselt. Der 24-jährige Student bereitete die Tat nach Polizeiangaben wochenlang vor und besorgte sich ganz legal Waffen und 6000 Schuss Munition.

In der Nacht auf Freitag schoss James Holmes dann bei der Premiere des neuen «Batman»-Films «The Dark Night Rises» um sich. Zwölf Menschen wurden getötet, unter ihnen auch die sechs Jahre alte Veronica Moser-Sullivan. 58 weitere wurden verletzt.

«Schreckliche Tragödie»

Veronica ist das jungste Opfer des Batman-Killers. Ihre Mutter Ashley (25) wurde bei dem Attentat schwer verletzt und lag in der Folge bewusstlos im Spital. Als diese nun aus dem Koma erwachte, kam für sie der Schock: Ihr Kind ist tot.

«Das hat sie schwer mitgenommen», sagt Ashlesy's Grossmutter zur Zeitung «Boston Herald». Veronica sei ein fröhliches, lebendiges kleines Mädchen gewesen. «Es ist eine schreckliche Tragödie.»

Sprengfallen entschärft

Die Ermittler entdeckten in der Wohnung des Studenten rund 30 Sprengsätze. Sie seien mit Drähten mit einem Schaltkasten in der Küche verbunden gewesen, sagt der Polizeichef der Stadt Aurora im US-Bundesstaat Colorado, Dan Oates.

Zudem hätten sich in der Wohnung zwei Behälter mit explosiven Flüssigkeiten und eine grosse Menge scharfer Munition befunden. «Dieses Apartment war darauf angelegt, jeden zu töten, der es betritt», so Oates.

Der Zugang zu der Wohnung gestaltete sich deshalb äusserst schwierig. Erst gestern gelang es Spezialisten, die letzten Sprengsätze durch kontrollierte Explosionen zu entschärfen.

Von der Durchsuchung der Wohnung erhoffen sich die Ermittler Aufschlüsse über das Motiv von Holmes. Der Attentäter, der unmittelbar nach dem Amoklauf auf dem Parkplatz hinter dem Kino festgenommen wurde, soll morgen erstmals vor Gericht erscheinen.

Er war mit einem Schnellfeuergewehr, einer zwölfschüssigen Flinte und einer grosskalibrigen Glock-Pistole bewaffnet. Eine weitere Glock lag in seinem Auto.

Obama will Opferfamilien treffen

US-Präsident Barack Obama wurde heute in Aurora erwartet, um sich mit den Familien der Opfer zu treffen und sich über den Stand der Ermittlungen zu informieren.

In seiner wöchentlichen Radioansprache hatte er gestern von einer «bösen» Tat gesprochen und versichert, «alle möglichen Schritte» zu ergreifen, um die Sicherheit der US-Bürger zu garantieren. Zu Forderungen nach schärferen Waffengesetzen äusserte er sich aber nicht.

New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg, der als entschiedener Waffengegner bekannt ist, hatte Obama und den republikanischen Präsidentschaftsbewerber Mitt Romney aufgefordert, sich in der Debatte zu positionieren. Beide Politiker hatten kurz nach dem Amoklauf ihren Wahlkampf unterbrochen.

Zahlreiche Kinos in den USA verschärften nach dem Blutbad ihre Sicherheitsvorkehrungen. «Batman»-Regisseur Christopher Nolan brachte im Namen des ganzen Filmteams seine «tiefe Trauer» über das Massaker zum Ausdruck.

«Batman»-Darsteller Christian Bale zeigte sich «entsetzt». «Worte können nicht das Grauen ausdrücken, das ich empfinde», erklärte der Schauspieler. Auch die Filmfirma Warner Brothers sprach den Opfern und ihren Angehörigen ihre Anteilnahme aus. (SDA/noo)

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