Anruf bei Wanderung ignoriert
Medizin-Nobelpreisträger erfährt endlich von Gewinn

Fred Ramsdell aus den USA wurde zusammen mit Mary E. Brunkow und Shimon Sakaguchi mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Ein Meilenstein in ihrer Karriere. Doch Ramsdell weiss wohl gar nichts von der Auszeichnung.
Publiziert: 06:37 Uhr
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Aktualisiert: vor 9 Minuten
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Immunforscher Fred Ramsdell aus den USA erhält zusammen mit Shimon Sakaguchi aus Japan und Mary Brunkow, ebenfalls aus den USA, den Nobelpreis für Medizin. (Archivbild)
Foto: AP
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Keystone-SDADie Schweizer Nachrichtenagentur

Der US-Amerikaner Fred Ramsdell (64) ist einer der Wissenschaftler, die in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet werden. Es ist wohl der Höhepunkt seiner Karriere – doch möglicherweise weiss er noch gar nichts davon. Er sei auf einer Wanderung und nicht erreichbar, sagte ein Sprecher seines Labors gegenüber Medien.

Ramsdell geniesse derzeit das Leben, sagte ein Sprecher seines in San Francisco ansässigen Labors Sonoma Biotherapeutics am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Das Nobel-Komitee konnte ihn zunächst nicht erreichen – auch ein Freund von Ramsdell, Jeffrey Bluestone, war nach eigenen Angaben erfolglos. «Ich habe selbst versucht, ihn zu erreichen», sagte Bluestone. Er glaube, Ramsdell sei im Bundesstaat Idaho unterwegs. 

Jetzt hat es offenbar doch noch geklappt: Eine Sprecherin teilte mit, dass man Ramsdell erreicht und dieser vom Sieg erfahren habe. Der Forscher brach seine Reise vorzeitig ab und befindet sich nun auf dem Heimweg.

Wandern fernab der Zivilisation

Ramsdell wird zusammen mit der US-Wissenschaftlerin Mary E. Brunkow und dem Wissenschaftler Shimon Sakaguchi aus Japan in diesem Jahr mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Dabei geht es um ihre Entdeckungen im Zusammenhang mit der Funktionsweise des Immunsystems. Die drei Forschenden werden bei einer offiziellen Zeremonie am 10. Dezember in Stockholm von Schwedens König Carl XVI. Gustaf mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

Das Nobel-Komitee hatte auch Brunkow zunächst nicht erreichen können. Die Wissenschaftlerin, die wie Ramsdell an der US-Westküste lebt, hatte den Anruf wegen der Zeitverschiebung mitten in der Nacht erhalten und war angesichts der schwedischen Telefonnummer nach eigenen Angaben von einem Spam-Anruf ausgegangen. Sie habe daher das Telefon ausgeschaltet und sich wieder schlafen gelegt, sagte sie der Nobel-Stiftung. Später hatte das Nobel-Komitee dann jedoch Erfolg und konnte die gute Nachricht überbringen.

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