Ende März barg die Umweltschutzorganisation WWF einen toten Pottwal vor der Küste Sardiniens – im Urlaubsort Porto Cervo. Eine Untersuchung ergab nun, dass das Tier 22 Kilogramm Plastikmüll im Magen hatte.
Zudem machten die Umweltschützer noch einen traurigen Fund: Das Weibchen hatte einen toten Fötus im Leib. Mit dem ganzen Müll im Bauch hatte das Wal-Baby keine Chance. «Das Junge ist mit ziemlicher Sicherheit gestorben, bevor die Walkuh strandete», sagte der Präsident der Umweltorganisation, Luca Bitteau, zum Fernsehsender «CNN».
Einkaufstaschen, Schnüre und Einwegteller
Fotos zeigen nun die Ausmasse des riesigen Müllbergs, den WWF-Helfer aus dem Bauch der Wal-Mutter holten. Darunter: Einkaufstaschen, Schnüre, Einwegteller, eine Waschmittelverpackung und Schläuche von Elektroinstallationen. All diese Gegenstände führten zum schleichenden Tod des Tiers.
Nach dem Fund erklärte der WWF in einer Mitteilung: «Plastik ist einer der schlimmsten Feinde der Tiere im Meer.» Meerestiere wie Schildkröten, Fische oder Wale verschlucken den Plastikmüll oder verheddern sich darin. Zudem sei Europa nach China der grösste Plastikproduzent. Der WWF warnt: «Ohne Massnahmen wird es in den Meeren der Welt bis 2050 mehr Plastik als Fische geben.»
Kein Einzelfall
Immer wieder werden tote Wale mit riesigen Mengen Plastik im Körper gefunden. Erst Mitte März war ein Wal mit rund 40 Kilo Plastikmüll im Magen an der Küste der Philippinen angespült worden. Das Tier war regelrecht verhungert, weil der ganze Müll seinen Magen gefüllt hatte. (nbb/bra)