Wahlerfolg für Rechtsextreme
Front National zweitstärkste Partei Frankreichs

Bei den landesweiten Départementswahlen in Frankreich erreicht Marine Le Pen mit ihrem Front National laut Hochrechnungen 25 Prozent. Eine schwere Schlappe gibts für François Hollande.
Publiziert: 22.03.2015 um 20:25 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:10 Uhr

Die konservative Partei UMP des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy hat nach ersten Hochrechnungen die erste Runde der französischen Départementswahlen gewonnen. Sie kommt auf 29 bis 32 Prozent.

Der rechtsextreme Front National (FN) von Marine Le Pen folgt mit etwa 25 Prozent, wie die Prognosen des Instituts CSA ergaben. Eine schwere Schlappe muss die Sozialistische Partei von Staatspräsident François Hollande hinnehmen. Wahlinstitute sahen sie bei lediglich etwa 20 Prozent.

Regierungschef Manuel Valls freute sich dennoch darüber, «dass die extreme Rechte nicht die erste politische Formation in Frankreich ist». Jetzt hänge alles von der Stichwahl am kommenden Sonntag ab, sagte er.

Umfragen hatten den Front National zeitweise als stärkste Partei bei den Départementswahlen gesehen; die Partei schnitt also schlechter ab als erwartet.

Für den Front National ist das Ergebnis dennoch ein wichtiger Erfolg, auch wenn er wegen des Mehrheitswahlrechts in der zweiten Runde am nächsten Sonntag kaum Chancen hat, die Mehrheit in mehr als einem oder zwei der 101 Départements für sich zu erobern.

Parteichefin Le Pen sprach von einem «massiven Votum» für den FN, der sich so eine gute Basis für die Regionalwahlen im Dezember geschaffen habe. Der FN mit seinen europa- und einwanderungsfeindlichen Thesen war bereits bei den Europawahlen im vergangenen Jahr mit rund 25 Prozent zur stärksten Kraft Frankreichs geworden. (SDA)

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