Während Lockdown in China
Krankenhäuser in Xi'an müssen wegen Versagen schliessen

Frau erlitt wegen strenger Corona-Regeln Fehlgeburt.
Publiziert: 13.01.2022 um 15:32 Uhr
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Zwei Krankenhäuser in Xi'an müssen nach Versagen in Corona-Krise schliessen.
Foto: STR, STR

Nach zwei tödlichen Vorfällen im Zusammenhang mit den strikten Corona-Regeln sind zwei Krankenhäuser in der chinesischen Stadt Xi'an vorübergehend geschlossen worden. Beide Häuser müssten ihren Betrieb drei Monate lang einstellen, während sie die Fehler in ihren Abläufen «beheben», erklärte die Gesundheitsbehörde am Donnerstag. Erst nach behördlicher Genehmigung dürfen sie wieder öffnen.

Führende Mitarbeiter bereits entlassen

Die Krankenhäuser hätten «bei der Ausführung ihrer Pflichten, Menschenleben zu retten und Verletzten zu helfen, versagt», kritisierte die Behörde. Beide Einrichtungen mussten bereits mehrere führende Mitarbeiter entlassen beziehungsweise suspendieren.

Corona-Regeln verzögerten Behandlungen

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass eine im achten Monat Schwangere vor dem Gaoxin-Krankenhaus in der unter Lockdown stehenden Stadt eine Fehlgeburt erlitten hatte, weil ihr wegen eines knapp abgelaufenen Corona-Tests die Behandlung verweigert worden war. Eine weitere Einwohnerin von Xi'an berichtete, wie ihr Vater nach einem Herzleiden wegen der Corona-Regeln über Stunden in keiner Klinik aufgenommen wurde - und schliesslich starb.

Die Vorfälle hatten scharfe Kritik an der strikten Umsetzung der Corona-Regeln in der Stadt ausgelöst. In Xi'an war nach einem Corona-Ausbruch vor drei Wochen ein strenger Lockdown verhängt worden. Die Beschränkungen führten bereits zu Versorgungsproblemen und Lebensmittelknappheit. In den vergangenen Tagen entspannte sich die Infektionslage etwas. Am Donnerstag wurden nur sechs Corona-Neuinfektionen gemeldet.

(AFP)

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