Dreizehn Menschen kamen gestern Abend ums Leben, als ein Terrorist mit einem Van durch die Flaniermeile Las Ramblas in Barcelona raste. Eine weitere Person starb im nahegelegenen Küstenort Cambrils. Über 120 Personen wurden verletzt.
Unter den Toten und Verletzten des Anschlags befinden sich laut dem spanischen Zivilschutz Menschen aus 34 Nationen: Unter anderem Spanien, Deutschland, Frankreich, Niederlande, Belgien, Italien, Irland, Griechenland, Ungarn, Rumänien und Mazedonien.
Bis zum frühen Freitagnachmittag waren 10 der 14 Todesopfer identifiziert. Drei Deutsche, eine Belgierin, zwei Italiener, eine Portugiesin und drei Spanier. Am späteren Freitagnachmittag hat der US-Aussenminister Rex Tillerson auch den Tod eines amerikanischen Staatsbürgers offiziell bestätigt.
3-jähriger Bub starb im Spital
Eines der spanischen Todesopfer ist ein dreijähriger Bub, wie die spanische Zeitung «El Confidencial» schreibt. Das Kind wurde ins Spital San Pau überführt, wo es zunächst reanimiert werden konnte. Doch wenig später erlag der Bub seinen Verletzungen.
Die Identität des zweiten spanischen Opfers ist mittlerweile geklärt. Es handelt sich um Francisco Lopez Rodrigues (60), gebürtig aus Granada und wohnhaft in Barcelona. Seine Ehefrau wurde schwerverletzt. Auch sein minderjähriger Sohn und die Nichte seiner Frau starben vor Ort.
Das dritte spanische Opfer ist eine Frau, die beim Anschlag in Cambrils umkam. Ihr Name wurde noch nicht bekanntgegeben.
Beim portugiesischen Opfer handelt es sich um eine ältere Frau, geboren 1943, aus Lissabon.
Der Tod des belgischen Bürgers wurde vom Aussenminister Didier Reynders bestätigt:
Laut der belgischen Zeitung «sudinfo.be» handelt es sich um die 44-jährige Elke Vanbockrijck. Sie machte gerade mit ihrem Mann und ihren 11- und 14-jährigen Söhnen Ferien in Barcelona.
Beim ersten bekannten italienischen Opfer handelt es sich um Bruno Gulotta aus der Lombardei. Der 35-Jährige war mit seiner Frau, seinem Sohn (6) und seiner erst sieben Monate alten Tochter in Barcelona.
Das zweite italienische Opfer ist Luca Russo (25) aus Bassano di Grappa, wie die italienische Zeitung «Repubblica» schreibt. Der Ingenieursstudent war mit seiner Freundin Marta in Barcelona, die aber nicht schwer verletzt wurde. Seine Schwester Chiara bittet auf Facebook um Hilfe, um die beiden nach Hause zu «bringen».
Suche nach Vermissten
Viele Angehörige sind aber noch im Ungewissen über das Schicksal ihrer Liebsten. Auf den sozialen Medien suchen sie nach ihnen. So wird laut «Telegraph» der 7-jährige Julian Cadman vermisst. Sein Cousin, George Cadman, schrieb auf Facebook: «Mein Cousin, Julian Alessandro Cadman, wird vermisst. Bitte teilt dies. Wir haben seine Mutter Jom gefunden; sie ist schwer verletzt, aber ausser Lebensgefahr.»
Auch vom Kalifornier Jared Tucker (42) fehlt noch jede Spur. Er war mit seiner Frau Heidi Nunes (40) im Urlaub in Barcelona; sie feierten ihren ersten Hochzeitstag. Als der Van durchraste, waren sie gerade an der berühmten Flaniermeile. «Als nächstes hörte ich Schreie», erzählt sie «NBC News». «Dann wurde ich in einen Souvenir-Kiosk geschubst, wo ich mich versteckte». Seitdem habe sie ihren Ehemann nicht mehr gesehen. Es soll ein Foto im Internet kursieren, auf dem ihr Ehemann schwer verletzt am Boden liegt.
(maz)