Vor Präsidentenwahl
Linke Kandidatin gibt in Frankreich auf

Gut einen Monat vor den französischen Präsidentschaftswahlen hat sich die linke Politikerin Christiane Taubira aus dem Rennen um das höchste Staatsamt zurückgezogen.
Publiziert: 02.03.2022 um 14:19 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
ARCHIV - Christiane Taubira, ehemalige Justizministerin von Frankreich, besucht einen Verein, der sich gegen häusliche Gewalt einsetzt. Foto: Jeremias Gonzalez/AP/dpa
Foto: Jeremias Gonzalez

Es sei offenkundig, dass sie nicht rechtzeitig die nötigen 500 Unterstützer-Unterschriften werde sammeln können, sagte Taubira am Mittwoch in Paris. Die 70-Jährige hatte bis Dienstag nur 181 Unterschriften zusammen. Stichtag für die Abgabe ist Freitag.

Anwärter auf das Präsidentenamt müssen in Frankreich die Unterschriften von 500 gewählten Personen - etwa Bürgermeister, Senatoren oder Abgeordnete - vorlegen, damit sie offiziell in die Riege der Kandidaten aufgenommen werden. Am 10. und 24. April wird in Frankreich ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin gewählt.

Die frühere Justizministerin Taubira hatte immer wieder betont, sie wolle nicht nur eine weitere Kandidatin sein, sondern das zersplitterte linke Lager einen. Sie war als Siegerin aus einer inoffiziellen Vorwahl der linken Parteien hervorgegangen, die eine Bürgerbewegung gegen den Willen mehrerer anderer Kandidaten organisiert hatte. Zuletzt räumten Umfragen Taubira aber keinerlei Chancen auf einen Einzug in den zweiten Wahlgang ein.

Als aussichtsreichster Bewerber aus dem linken Spektrum gilt Jean-Luc Mélenchon, den Umfragen derzeit bei gut 10 Prozent der Stimmen sehen. Die Sozialistin Anne Hidalgo, Bürgermeisterin von Paris, liegt bei nur 2,5 Prozent. Der liberale Amtsinhaber Emmanuel Macron, der seine Kandidatur noch nicht offiziell verkündet hat, käme Umfragen zufolge derzeit auf 28 Prozent.

(SDA)

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?