Der einzige überlebende Pirat im Drama um den US-Frachter «Maersk Alabama» ist in den USA wegen Piraterie angeklagt worden. Abdiwali Abdiqadir Muse drohe dafür lebenslange Haft, erklärte die Staatsanwaltschaft gestern in New York.
Dem Somalier werden zudem Verschwörung zum Kapern eines Schiffes, Verschwörung zur Geiselnahme sowie Schusswaffeneinsatz im Zuge einer Geiselnahme vorgeworfen.
Bei einer ersten Anhörung entschied Bundesrichter Andrew Peck, Muse habe keinen Anspruch auf das mildere Jugendstrafrecht. Er werde wie ein Erwachsener behandelt. Angaben des Vaters des Mannes, wonach der Angeklagte erst 15 Jahre alt sei, seien nicht glaubhaft, befand er.
Der Beschuldigte, der in einem blauen Overall mit Handfesseln vorgeführt wurde, weinte bei seiner Vernehmung. Er konnte sich nur durch einen Dolmetscher verständlich machen.
Der Pirat hatte in der Woche vor Ostern gemeinsam mit drei Komplizen den US-Frachter «Maersk Alabama» gekapert und den US-Kapitän Richard Phillips fünf Tage lang als Geisel festgehalten. Am Ostersonntag beendete eine US-Spezialeinheit das Geiseldrama und erschoss dabei die drei Kumpel von Muse. (SDA/hhs)