Robert Crosland arbeitet als Biolehrer an der Preston Junior High School in Idaho (USA). Am 7. März 2018 hatte er während einer Zusatzstunde vor seinen Schülern einen Welpen einer Schnappschildkröte verfüttert.
Sein Sohn Mario hatte den Hund von einem lokalen Bauern geschenkt bekommen. Das Tier sei aber krank gewesen und ass nichts mehr. Vater und Sohn waren überzeugt, dass der kleine Vierbeiner sowieso bald sterben würde. Also beschloss der Lehrer, den Welpen mit zur Schule zu nehmen und ihn als Futter für andere Tiere zu benutzen. Zunächst sollte der Python Monty in den Genuss kommen. Die Schlange wollte den Hund jedoch nicht essen.
Dann legte der Lehrer das Tier ins Wasser zum Reptil, wo es nach wenigen Sekunden von der Schildkröte auf den Boden gezogen wurde. Dort wartete die Schildkröte eine halbe Minute, bis sich der Welpe nicht mehr bewegte, und schnappte dann zu. Die Schnappschildkröte wurde nach dem Vorfall beschlagnahmt und eingeschläfert. Dies, weil Crosland für das Tier gar keine Genehmigung hatte.
Eltern verteidigen Lehrer
Eltern der 12- bis 16-jährigen Schüler verteidigten die Unterrichtsmethode des Lehrers. «Zwei meiner Kinder waren dabei. Keines war entsetzt oder traumatisiert. Sie brauchten keine emotionale Unterstützung. Sie sahen den Zustand des Welpen. Er war krank und musste sowieso sterben», sagte Farahlyn Hansen. Die Kinder würden auf Bauernhöfen leben und den Sinn von Leben und Tod verstehen, sagte die Mutter.
Tierschützer waren jedoch entsetzt und reichten zahlreiche Petitionen zu seiner Entlassung ein. «Den Kindern zu erlauben, einem unschuldigen Babywelpen beim Schreien zuzusehen, weil es an ein Tier verfüttert wird, ist Gewalt. Das ist nicht in Ordnung», sagte die Tierschützerin Jill Parrish. «Ihm soll es nicht erlaubt sein, in die Nähe von leicht beeindruckbaren jungen Menschen zu kommen.»
Crosland wurde anschliessend wegen Tierquälerei angeklagt. Ihm drohten bis zu sechs Monate Haft und eine Busse von bis zu 5000 Dollar. Im Januar 2019 sagte der Lehrer vor Gericht: «Ich dachte ehrlich, ich tue das Richtige, indem ich den Welpen von seinem Elend befreie. Deshalb ist das so schwer gewesen. Mir wurde immer beigebracht, die Tiere nicht leiden zu lassen.» Daraufhin wurde er von einer Geschworenen-Jury freigesprochen. «Ich bin sehr erleichtert und möchte mich bei allen für die Unterstützung bedanken», wird er von «East Idaho News» zitiert. Seither arbeitet er wie gewohnt weiter als Biolehrer. (man)