«Völlig inakzeptabel»
Konservativer soll im Parlament Porno geschaut haben

Ein Abgeordneter der Konservativen Partei soll im britischen Parlament auf seinem Handy einen Porno geguckt haben. Der Fraktionsvorsitzende der Tories, Chris Heaton-Harris, kündigte eine Untersuchung zu dem «völlig inakzeptablen» Verhalten an.
Publiziert: 27.04.2022 um 19:20 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2022 um 19:54 Uhr
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Ein konservativer Politiker schaute in einem Saal seelenruhig ein Porno. (Symbolbild)
Foto: AFP

Skandal im britischen Parlament! In einem Sitzungssaal soll ein Abgeordneter der Konservativen Partei auf seinem Handy einen Porno geschaut haben. Der Fraktionsvorsitzende der Tories, Chris Heaton-Harris, kündigte am Mittwoch eine Untersuchung zu dem «völlig inakzeptablen» Verhalten an.

Nach Informationen der Zeitung «Daily Mirror» handelt es sich bei dem Beschuldigten um ein Regierungsmitglied. Eine neben ihm sitzende Kabinettskollegin habe den Vorfall miterlebt und gemeldet, wie die Zeitung berichtet. Die Zeitung «The Sun» schrieb, schockierte Abgeordnete hätten Heaton-Harris aufgefordert, den Parlamentarier aus der Fraktion zu werfen.

Premierminister Boris Johnson betonte, sexuelles Fehlverhalten sei ein Entlassungsgrund. Frauenfeindlichkeit habe keinen Platz im Parlament, sagte Johnson am Mittwoch im Unterhaus.

Dutzende Beschwerden wegen sexueller Belästigung

Derzeit tobt in Grossbritannien eine Debatte über Sexismus in der Politik. Die «Mail on Sunday» hatte berichtet, dass mehrere konservative Abgeordnete der Vize-Chefin der oppositionellen Labour-Partei, Angela Rayner, Vorwürfe machen würden. Sie soll Johnson bei der wöchentlichen Befragung des Premiers ablenken, indem sie ihm gegenüber sitzend gezielt ihre Beine überschlüge. Johnson kritisierte die anonymen Aussagen scharf und sprach Rayner seine Unterstützung aus.

Ebenfalls am Sonntag war bekanntgeworden, dass drei Regierungsmitglieder und Dutzende weitere Abgeordnete wegen mutmasslicher sexueller Belästigung an ein entsprechendes Aufsichtsgremium gemeldet worden sind. Bei einem ranghohen Krisentreffen am Dienstagabend schilderten mehrere konservative Abgeordnete ihre Erfahrungen mit Frauenfeindlichkeit im Parlament, wie die «Sun» berichtete. Eine Sprecherin Johnsons wies Vorwürfe zurück, dass die Tories ein Sexismus-Problem hätten. (SDA)

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