Trotz Coronavirus lecken Gläubige Türen von Moscheen ab
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Proteste im Iran:Trotz Coronavirus lecken Gläubige Türen von Moscheen ab

Viele Todesfälle im Iran
Trotz Coronavirus lecken Gläubige Türen von Moscheen ab

Der Iran gehört zu den am stärksten vom Coronavirus betroffenen Ländern. Schulen, Unis und Sportzentren wurden nun geschlossen. Strenggläubige Muslime weigern sich aber, Moscheen zu meiden – und lecken demonstrativ die Türen ab.
Publiziert: 02.03.2020 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2020 um 14:23 Uhr
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In Videos verharmlosen Iraner das Coronavirus.
Foto: Twitter

Iran wird vom Coronavirus überrollt. Laut neuesten Angaben sind bereits 54 Menschen gestorben und 978 positiv getestet worden. Gemessen an der Zahl der Bevölkerung liegt Iran damit sogar vor China. Viele Iraner haben das Vertrauen in die Regierung verloren.

Nun hat die iranische Regierung reagiert und schliesst Universitäten, Schulen und Sportzentren. Zudem soll die Bevölkerung öffentliche Plätze meiden. Vielen Gläubigen ist das egal. Trotz der vielen Toten und Infizierten haben sich strenggläubige Muslime geweigert, die heiligen Stätten zu schliessen.

«Habt keine Angst»

Gläubige veröffentlichen auf den sozialen Medien provokante Videos. Darin verharmlosen sie das Virus. «Habt keine Angst vor dem Coronavirus», teilt einer den Zuschauern mit. Einige Bilder zeigen, wie sie die Türen der Moscheen küssen – oder sogar ablecken. Und das obwohl das Gesundheitsministerium wegen der Infektionsgefahr verboten hatte, die Oberflächen zu berühren oder gar zu küssen. Wers dennoch macht, wird aber von vielen gefeiert.

Am stärksten vom Virus sind die Einwohner der Hauptstadt Teheran betroffen. Im Gegensatz zu den Prognosen des Gesundheitsministeriums, hat sich die Lage im Iran in den letzten Tagen drastisch verschlechtert. Die Armee und sogar die Revolutionsgarden sollen der Regierung bei der Bekämpfung des Virus helfen.

Basare sind praktisch menschenleer

Die Coronavirus-Krise hat das Land kurz vor dem persischen Neujahrsfest (20. März) hart getroffen. Aus Angst vor einer Ansteckung vermeiden die sonst sehr geselligen Iraner jeglichen Kontakt, sogar mit engen Verwandten. Geschäfte und Restaurants und besonders die traditionellen Basare sind fast menschenleer.

Mit am schlimmsten für die Menschen ist jedoch der Mangel an Desinfektionsmitteln. Obwohl die Regierung behauptet, dass die Produktionen drastisch gestiegen seien, haben weder Apotheken noch Supermärkte die von den Menschen gewünschten Desinfektionsmittel. Der Preis von Alkohol zur Desinfektion ist laut Konsumenten um das Zehnfache gestiegen. (sib/SDA)

Coronavirus

Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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