Videos im Darknet verbreitet
Haftbefehl wegen Kinderpornographie in Deutschland

In Würzburg (Deutschland) hat die Polizei einen Mann festgenommen, der über längere Zeit Kinder missbraucht haben und die Videos im Darknet verbreitet haben soll.
Publiziert: 22.03.2019 um 00:09 Uhr
In Würzburg (Deutschland) hat die Polizei einen Mann festgenommen, der über längere Zeit Kinder missbraucht haben und die Videos im Darknet verbreitet haben soll.
Foto: Keystone

In einem Fall von Kinderpornografie im süddeutschen Würzburg sind wohl über lange Zeit Jungen missbraucht worden.

«Wir gehen schon davon aus, dass es ein Geschehen ist, das sich über mehrere Jahre hingezogen hat», sagte Oberstaatsanwalt Christian Schorr von der Zentralstelle Cybercrime Bayern bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg am Donnerstag.

Haftbefehl gegen einen Tatverdächtigen

Gegen einen der zwei festgenommenen Tatverdächtigen wurde Haftbefehl beantragt. Der Mann sollte noch im Laufe des Tages dem Haftrichter vorgeführt werden. Gegen den anderen erhärtete sich der Verdacht nicht, er soll auf freien Fuss kommen, hiess es von der Polizei.

Die Ermittler hofften, auf Fotos und Videos möglicherweise Zeitstempel zu finden, um den Zeitraum des Verbrechens genauer eingrenzen zu können. Bei den sichergestellten Bildern gehe es nicht nur um anzügliche Posen für die Kamera. «Es werden tatsächlich sexuelle Handlungen gezeigt», sagte Schorr.

Im Darknet verbreitet

Der Verdächtige soll das Material, auf dem kleine Knaben zu sehen sind, im sogenannten Darknet verbreitet haben, einem abgeschirmtem Bereich des Internets. Ermittlungen im Darknet hatten nach Würzburg geführt. Hier identifizierten die Beamten einen Internetanschluss, von dem aus selbst hergestellte Bilder und Videos verbreitet wurden.

Der andere Mann hatte offenbar ebenfalls diesen Internetanschluss genutzt, aber überhaupt nichts von den kinderpornografischen Bildern gewusst. Eine Kindertagesstätte in der bayerischen Stadt, zu der dieser Mann einen Bezug hat, war am Mittwochabend neben neun anderen Objekten von Ermittlern untersucht worden.

Es sei schlimm genug, dass entsprechendes Material geteilt werde, sagte Schorr. Es gehe aber vor allem darum, den Tätern das Handwerk zu legen, die selbst Kinder missbrauchten oder missbrauchen liessen. Auch nach den Opfern werde gefahndet. Die Kriminalpolizei Würzburg richtete für Hinweise aus der Bevölkerung eine Hotline ein. (SDA)

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