Heldenhafte Szenen in South Bend im US-Bundesstaat Indiana: Der fünfjährige David Johnson verteidigt seine Mutter gegen bewaffnete Einbrechern. Auf den Überwachungsaufnahmen vom 30. September, welche die Polizei auf Facebook veröffentlicht hat, ist zu sehen, wie David am Boden spielt, während seine Mutter Kleider bügelt.
Man hört mehrere Schüsse, dann betreten vier maskierte Männer das Haus der Familie; mindestens drei von ihnen sind bewaffnet. Tamika Reid, die Mutter des Buben, will nachsehen, was passiert ist. Plötzlich hat sie eine Pistole im Gesicht und reisst die Arme hoch. David zögert nicht lange und fängt an, auf einen der Täter einzuprügeln. Als die vier Maskierten seine Mutter ins Nebenzimmer führen, sieht sich der Kleine um. Er nimmt ein Spielzeugauto und wirft es voller Wucht auf einen der Männer.
Als die Einbrecher seine Mutter noch immer nicht in Ruhe lassen, versucht David, einen der vier wegzuziehen – obwohl dieser eine Waffe in der Hand hält! Kurz danach verlassen die Einbrecher das Haus, ohne etwas zu erbeuten. Niemand wird verletzt.
«Er ist mein Held!»
«Zuerst habe ich ihn geschlagen und ihm dann mein Spielzeugauto angeworfen», sagt David Johnson zum TV-Sender WSBT. Seine Mutter erzählt: «Ich wollte die Einbrecher weglocken, weg von David. Mein einziger Gedanke war: Ich muss diese Männer aus dem Haus bringen, bevor sie meinem Sohn etwas antun. David ist mein Held!»
Die Mediensprecherin des South Bend Police Department, Christine Karsten, äussert sich zum auf Facebook veröffentlichten Video: «Es ist schwer mitanzusehen, wie ein kleiner Junge versucht, sein Zuhause und seine Familie zu beschützen. Auf Social Media wird David von vielen als Held gefeiert.»
Trotzdem meint sie: «Kein kleiner Junge, überhaupt niemand, sollte so etwas durchmachen müssen. Deshalb ist es wichtig, dass wir die Verantwortlichen dieser schaurigen Tat fassen.» Die Aufgabe der Polizei sei es nun, den kleinen Bub zu beschützen.
«Es brach mir das Herz!»
Die Nachbarschaft steht unter Schock. Olivia Cruz, die in der Gegend wohnt, sagt zum Sender WNDU: «Oh mein Gott, es brach mir das Herz, wie der Kleine versucht hat, seine Mutter zu beschützen und die Männer aus dem Haus zu bringen!»
Cruz meinte, es sei der erste Vorfall dieser Art in der Gegend. Es sei beängstigend, wenn man bedenke, wie viele Kinder draussen spielen würden. Die Polizei sucht noch immer nach den vier Tätern. (eb)