Der Taifun Mitag wütete heftig in Taiwan. Die Kraft des Wirbelsturms war derart stark, dass sogar eine Brücke im östlichen Landkreis Yilan einstürzte. Ein Video zeigt, wie sie mit voller Wucht ins Wasser krachte. Nach Angaben der Nationalen Feuerwehrbehörde kam es am Dienstagmorgen zum Zusammenbruch. Die 140 Meter lange Brücke führte über einen Wasserzugang des Fischerhafens Nanfangao.
Ein Öltanklaster, der auf der 21 Jahre alten Brücke gerade die andere Seite erreichte, stürzte zu Boden. Der Fahrer sei aus dem brennenden Fahrzeug gerettet und mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Behörde mit.
Sechs Tote
Die Brückenteile waren auf mehrere Fischerboote gefallen. Neun Menschen, die sich an Bord der Boote befanden, wurden aus dem Wasser gerettet. Es handelt sich um ausländische Arbeiter, die in den Booten auf den Abzug des Taifuns Mitag gewartet hätten. Sechs Fischer haben nicht überlebt. Drei von ihnen stammen aus Indonesien, die anderen drei kommen aus den Philippinen.
Laut Augenzeugen war die Brücke plötzlich eingestürzt – «wie ein freifallender Gegenstand», sagte ein Einwohner dem Lokalsender «SET TV». Zu der Zeit sei der tropische Wirbelsturm bereits abgezogen, das Wetter sonnig gewesen.
Wind pustet Menschen von Rollern
Seit Mitag Taiwan am Montag erreicht hatte, waren mindestens zwölf Einwohner des pazifischen Inselstaats verletzt worden, laut der zentralen Katastrophenschutzbehörde zumeist durch herabstürzende Gegenstände – oder, weil sie vom Wind von ihren Motorrollern gepustet wurden.
In mehr als 65'000 Haushalten fiel der Strom aus. Fast 5000 Einwohner in flutgefährdeten Gebieten der Insel mussten vorübergehend ihre Häuser verlassen.
Laut Taiwans Wetterdienst schwächt sich Mitag allmählich ab und zieht weiter Richtung Südkorea. (SDA/man)