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Verzweifelte Nahrungssuche wegen Klimakrise?
Eisbär macht russische Grossstadt unsicher

Aufregung im Norden Russlands: Ein Eisbär hat diese Woche in der Stadt Norilsk nach Nahrung gesucht. Er überquerte Strassen und zeigte keine Scheu vor Menschen.
Publiziert: 19.06.2019 um 18:45 Uhr
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Aktualisiert: 19.06.2019 um 21:13 Uhr
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Der Eisbär überquerte die Strasse – den Zebrastreifen verwendete er nicht.
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Ein Eisbär auf Nahrungssuche ist in Sibirien in besiedeltes Gebiet vorgedrungen und sorgt nun in einer russischen Stadt für Aufregung. Bilder zeigen, wie das Tier in Norilsk unbeeindruckt von Autos Strassen überquert und keine Scheu vor Menschen hat.

Es sei noch nicht entschieden worden, ob der Bär zurück an die Küste gebracht werde oder in einen Zoo, berichteten lokale Medien am Mittwoch unter Verweis auf Behördenangaben.

Erstmals seit 40 Jahren

Es sei das erste Mal seit 40 Jahren, dass ein Eisbär in der Kleinstadt rund 2800 Kilometer nordöstlich von Moskau gesichtet wurde, hiess es. «Ein einzigartiger und seltener Fall», sagte Anatoli Nikolaitschuk von der lokalen Jagdbehörde der Nachrichtenagentur Tass zufolge. 

«Ich würde nicht sagen, dass der Bär sehr erschöpft war.» Experten schätzen, dass das Tier Hunderte Kilometer vom Nordpolarmeer zurückgelegt hat. Die Behörden warnten davor, sich dem Bären zu nähern.

Klima-Krise ist schuld

Erst Anfang des Jahres waren 50 Eisbären auf der russischen Inselgruppe Nowaja Semlja im Polarmeer in eine Siedlung eingedrungen. Als Grund nannten Wissenschaftler, dass die Robbenjagd für die Eisbären durch den Klimawandel schwerer geworden sei.

Weil das arktische Eis schmilzt, wandern die Tiere zunehmend nach Süden, um an Land nach Nahrung zu suchen. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) führt Eisbären als gefährdete Art. (SDA)

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