Versteckten die Franzosen die Autos vor den Deutschen?
Fotograf entdeckt Oldtimer-Grab

Für ein paar Fotos stieg ein Belgier in Frankreich in einen verlassenen Stollen. Dort erwartete ihn ein alter Schatz.
Publiziert: 10.01.2017 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:00 Uhr
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Vincent Michel fand im Stollen rund 30 alte Autos.
Foto: DUKAS

Der 56-jährige Sportlehrer Vincent Michel hat ein ausgefallenes Hobby: Er ist Urbexer. Das sind Leute, die nach Orten suchen, in denen jahrelang niemand war. Dazu gehören Katakomben, Dächer und Ruinen. Das Wort stammt von Urban Exploration.

Für seine Fotosammlung suchte der Belgier in einem Steinbruch in Zentralfrankreich nach einem neuen Sujet. Er hatte gehört, dass es da einen verlassenen Stollen geben soll.

Die meisten Autos waren ausgeschlachtet. Offenbar wurden sie als Ersatzteil-Quelle gebraucht.
Foto: DUKAS

Tatsächlich fand er ihn. Und erlebte die Überraschung seines Lebens: Im Stollen standen rund 30 alte Fahrzeuge, die hier vermutlich vor rund 70 Jahren eingestellt worden waren.

Michel wird in mehreren Medien zitiert: «Bei dem Anblick fühlte ich mich, als hätte ich eine Zeitreise gemacht, und fragte mich, was um alles in der Welt es mit den Autos auf sich hatte.»

Der Belgier Vincent Michel stiess per Zufall auf den Oldtimer-Schatz.
Foto: DUKAS

Die meisten Fahrzeuge stammen von französischen Herstellern wie Citroën, Renault und Peugeot. Einige Fabrikate lassen sich aber nicht mehr eindeutig bestimmen. Denn der feuchte Stollen hat den Fahrzeugen zugesetzt.

Ausserdem war Michel wohl nicht der Erste, der die Fahrzeuge entdeckte. Denn die Autos sind bereits ausgeschlachtet, oft ist nur noch die rostige Karosserie übrig.

Der feuchte Stollen hatte den Autos arg zugesetzt.
Foto: DUKAS

Es kann nur darüber spekuliert werden, wie und warum die Fahrzeuge in den Stollen, dessen Standort Michel nicht preisgibt, gebracht wurden. Der Belgier vermutet, dass die Fahrzeuge 1940 versteckt wurden, als Deutschland Frankreich angriff.

Die Franzosen versteckten ihre Wertgegenstände, um zu verhindern, dass sie den Besatzern in die Hände fielen.

Allerdings stehen im Stollen auch Autos, die erst nach dem Krieg gebaut wurden. Michels Erklärung: «Wahrscheinlich hat der spätere Besitzer der Mine noch ein paar Autos hier abgestellt, ehe er verstarb und die Geschichte damit völlig in Vergessenheit geriet.» (gf)

Rekordpreise für Oldtimer

Am Oldtimer-Treffen «Concours d’Elégance» in Amelia Island (Florida, USA) treffen sich alljährlich Besitzer hochwertiger Klassik-Autos. Bei den parallel stattfindenen Auktionen wurden auch dieses Jahr wieder Rekordsummen für rare Sammlerstücke bezahlt: So wechselte ein Ferrari 250 GT California mit Baujahr 1961 für umgerechnet rund 16,9 Millionen Franken seinen Besitzer. Und ein Bugatti 57 SC aus dem Jahr 1931 kam für rund 9,6 Millionen Franken unter den Hammer.

Auktion des Ferrari 250 GT, der schlussendlich für umgerechnet 16,9 Millionen Franken unter den Hammer kam.
Auktion des Ferrari 250 GT, der schlussendlich für umgerechnet 16,9 Millionen Franken unter den Hammer kam.
Werk

Am Oldtimer-Treffen «Concours d’Elégance» in Amelia Island (Florida, USA) treffen sich alljährlich Besitzer hochwertiger Klassik-Autos. Bei den parallel stattfindenen Auktionen wurden auch dieses Jahr wieder Rekordsummen für rare Sammlerstücke bezahlt: So wechselte ein Ferrari 250 GT California mit Baujahr 1961 für umgerechnet rund 16,9 Millionen Franken seinen Besitzer. Und ein Bugatti 57 SC aus dem Jahr 1931 kam für rund 9,6 Millionen Franken unter den Hammer.

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