Verschwörung der Atommächte?
Jetzt reagiert der Kreml auf die Trump-Vorwürfe

Konspirieren China, Russland und Nordkorea gegen die USA? US-Präsident Trump wittert eine Verschwörung – und wütet nach einem Treffen der drei Atommächte. Der Kreml weist die Vorwürfe entschieden zurück.
Publiziert: 12:56 Uhr
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Aktualisiert: 13:43 Uhr
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Die Atommächte China, Russland und Nordkorea haben an einer Militärparade militärische Stärke demonstriert.
Foto: keystone-sda.ch

China, Russland und die Nordkorea planen nach Kreml-Angaben keine Verschwörung gegen die USA. «Ich möchte sagen, dass niemand irgendwelche Verschwörungen angestiftet hat, niemand hat irgendetwas ausgeheckt», sagte Juri Uschakow, der aussenpolitische Berater von Kremlchef Wladimir Putin.

Uschakow reagierte damit im russischen Staatsfernsehen auf eine Bemerkung von US-Präsident Donald Trump, wonach die drei Staaten sich gegen Washington verschworen hätten. «Mehr noch, niemand hat auch nur daran gedacht, keiner der drei Führer hat daran gedacht», sagte Uschakow. Der Kreml hoffe, dass Trumps Äusserungen ironisch gemeint seien.

Kreml betont Bedeutung der USA in der internationalen Lage

«Ausserdem kann ich sagen, dass alle verstehen, welche Rolle die Vereinigten Staaten, die derzeitige Regierung von Präsident Trump und Präsident Trump persönlich in der aktuellen internationalen Lage spielen», sagte Uschakow.

Der Kreml hatte zuletzt immer wieder begrüsst, dass Trump sich etwa um einen Frieden im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bemühe.

Laut Uschakow drehen sich die russisch-amerikanischen Kontakte vor allem um eine mögliche Beendigung des Krieges in der Ukraine. Er hatte zuvor auch gesagt, dass zum bilateralen Verhältnis Moskaus und Washingtons ein neues Treffen vorbereitet werde – Ort und Zeit stehen aber demnach bisher nicht fest.

«Bitte richten Sie meine herzlichsten Grüsse aus»

US-Präsident Trump hatte sich in seinem sozialen Netzwerk Truth Social an Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping anlässlich der am Mittwoch in Peking gross gefeierten Militärparade zum 80. Jahrestag des Sieges im Zweiten Weltkrieg gewandet.

«Bitte richten Sie meine herzlichsten Grüsse an Wladimir Putin und Kim Jong Un aus, während Sie gegen die Vereinigten Staaten von Amerika konspirieren», schrieb Trump mit Blick auf den Kremlchef und Nordkoreas Machthaber, die unter den Ehrengästen in Peking waren.

Putin und Kim trafen sich anschliessend noch zu einem bilateralen Gespräch. Putin hatte zuvor einmal öffentlich Kim gedankt für die Unterstützung Nordkoreas in seinem Krieg.

«China ist unaufhaltsam»

Die Militärparade war das erste Mal, dass Putin, Kim und Xi gemeinsam öffentlich auftreten. Xi gab Putin und Kim die Hand und unterhielt sich mit ihnen, während sie über einen roten Teppich am Tiananmen-Platz gingen. Zu Beginn der rund 90-minütigen Parade, mit der China militärische Stärke demonstrieren wollte, sagte Xi, dass die Welt «erneut vor einer Wahl zwischen Frieden oder Krieg» stehe. China sei jedoch «unaufhaltsam».

Militärfahrzeuge und schwere Waffen rollten an den Zuschauern der Parade vorbei, während Bilder von marschierenden Soldaten gezeigt wurden. Besonders waren die Augen darauf gerichtet, wie Xi, Kim und Putin sich verhalten - die staatlichen Medien zeigten jedoch nur wenige Aufnahmen der drei Staatenlenker. Ausländische Journalisten wurden auf Distanz gehalten und aufgefordert, sie nicht zu filmen oder zu fotografieren.

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