Darum gehts
- Forest City in Malaysia: Einst geplante Oase, jetzt eines der grössten Baudesaster
- Umweltschäden und Risse in Gebäuden aufgrund überhasteter Bauweise
- Nur 9000 Menschen leben dort statt geplanten 700'000, Baukosten 80 Milliarden Franken
Einst als wunderschöne Oase in Südostasien geplant, hat sich die Geisterstadt Forest City in Malaysia zu einem der grössten Baudesaster der Welt entwickelt.
Chinesische Investoren riefen die Pläne 2006 ins Leben. Das Ziel: Wohlhabende Käufer aus China sollen in die Luxusstadt an der Küste gelockt werden, um günstig Immobilien zu erwerben.
Die Bauarbeiten begannen 2014 und schritten rasch voran. Wie aus dem Nichts wurden Wolkenkratzer und Luxusvillen aus dem Boden gestampft. Die neu entstandene Metropole erhielt den Namen Forest City – konzipiert als ökologisch nachhaltiger Wohnraum für rund 700'000 Menschen.
Überhastete Bauweise führte zu Rissen in Gebäuden
Doch schon bald traten erhebliche Probleme auf. Das Projekt startete ohne die erforderliche Umweltverträglichkeitsprüfung, was zu schwerwiegenden Küstenverschmutzungen und der Zerstörung lokaler Ökosysteme führte.
Jetzt, über zehn Jahre später, scheint das Projekt gescheitert. Bilder auf Google Maps zeigen die verlassenen Strassen. Die Gebäude bekamen aufgrund der überhasteten Bauweise und fehlenden Prüfung der Statik bald Risse.
Die Corona-Pandemie 2020 verlangsamte die Entwicklung zusätzlich und schwächte das Projekt finanziell. Nach Angaben des Portals «Explorando» ist Forest City vermutlich die teuerste Geisterstadt der Geschichte. Die Baukosten beliefen sich auf etwa 80 Milliarden Franken.
Läden wurden nie eröffnet
Elf Jahre nach Baubeginn leben dort nur noch etwa 9000 Menschen statt der geplanten 700'000 – viele davon nur zeitweise, während ihrer Ferien.
Die geringe Besiedlung führt zu gespenstisch leeren Strassen, stillen Gebäuden, Restaurants ohne Gäste und zahlreichen Geschäften, die nie eröffnet wurden. Trotz Bemühungen, die Stadt zu beleben, steckt hinter der Ansammlung von Wolkenkratzern und heruntergekommenen Gärten kein langfristiges Konzept.
Dieser Artikel ist zuerst auf «blic.rs» erschienen.