10 Jahre lang soll Thierry Tilly elf Familienmitglieder einer französischen Adelsfamilie unter seinem Einfluss gehalten haben. Einzelne haben ihn schliesslich angezeigt.
Konkret vorgeworfen werden ihm Delikte wie Betrug, Erpressung oder Freiheitsberaubung, wie der Anwalt der Familie, Daniel Picotin, der französischen Nachrichtenagentur afp sagte. Dabei soll Tilly seine Opfer unmenschlich behandelt und sogar gefoltert haben. Seit 2001 lebte sie in der Region Aquitanien zurückgezogen in ihrem Schloss – unter der Kontrolle von Tilly.
«Völlig ruiniert»
2008 zügelte der Clan ins englische Oxford, wo der nun Angeschuldigte wohnte. Laut Picotin ist der Fall exemplarisch. Er betreffe elf Personen aus drei Generationen, zwischen 16 und 85 Jahren einer wohlhabenden Aristokratenfamilie. Heute seien sie «völlig ruiniert».
Thierry Tilly (45) war per internationalen Haftbefehl gesucht worden. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Freiheitsentzug.
Wie Folco Galli, Sprecher des Bundesamtes für Justiz, heute bestätigte, wurde der Guru am 21. Oktober festgenommen und am 26. Oktober den französischen Behörden überstellt. (SDA)