Verhaftet, weil er Staatsgelder veruntreut haben soll
Saudischer Prinz kauft sich mit einer Milliarde Dollar frei

Dem saudischen Prinz Miteb bin Abdullah wurde unter anderem die Veruntreuung von Staatsgeldern vorgeworfen. Dafür wurde er verhaftet. Jetzt wurde der Sohn des verstorbenen Königs Abdullah freigelassen gegen eine Zahlung von einer Milliarde Dollar.
Publiziert: 29.11.2017 um 10:41 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:20 Uhr
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Gegen Zahlung von mehr als einer Milliarde Dollar wieder aud freiem Fuss: der saudische Prinz Miteb bin Abdullah. (Archivbild)
Foto: Keystone/AP/HASSAN AMMAR

Der saudische Prinz Miteb bin Abdullah ist einem Beamten zufolge gegen die Zahlung einer hohen Summe freigelassen worden. Der Sohn des verstorbenen Königs Abdullah und frühere Kommandant der mächtigen Nationalgarde sei am Dienstag entlassen worden.

Zuvor sei eine «vertretbare Vergleichsvereinbarung» mit den Behörden getroffen worden, sagte ein Beamter am Mittwoch. Die vereinbarte Summe wurde nicht offiziell mitgeteilt. Es sei aber davon auszugehen, dass die Zahlung bei umgerechnet mehr als einer Milliarde Dollar liege. Zudem schliesse der Vergleich wohl das Einräumen von Korruptionsvorwürfen des einst selbst als Thronanwärter geltenden Prinzen ein.

Vorwurf der Veruntreuung von Staatsgeldern gegen Saudi-Prinz

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed hat seine Macht deutlich ausgebaut und Anfang des Monats im Rahmen von Anti-Korruptionsermittlungen Dutzende Mitglieder der königlichen Familie, Minister und Beamte festnehmen lassen. Zuvor hatte König Salman dem Kronprinzen die Leitung der neu geschaffenen Anti-Korruptionsbehörde übertragen und damit dessen Kontrolle über den Sicherheitsapparat des Landes gefestigt.

Dem Beamten zufolge wurde mit drei weiteren wegen Korruptionsverdacht Festgenommenen ein Vergleich geschlossen. Mit mehreren Beschuldigten werde noch verhandelt, sie gegen Geldbeträge wieder freizulassen. Prinz Miteb war unter anderem Veruntreuung von Staatsgeldern vorgeworfen worden. Anderen Beteiligten wird Bestechung und Erpressung zur Last gelegt. Nach Einschätzung von Beobachtern zielen die Massnahmen auch darauf ab, Opposition gegen Kronprinz Mohammed zu beseitigen. (SDA/rad)

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