Darum gehts
- Zwei Freundinnen finden 47 Jahre alte Flaschenpost an schwedischem Strand
- Absender erkannte seine eigene Handschrift nach Jahrzehnten wieder
- Flaschenpost legte mindestens 800 Kilometer durch die Nordsee zurück
An einem eisigen Februartag machten die zwei Freundinnen Ellinor Rosén Eriksson (32) und Åsa Nilsson (55) einen schier unglaublichen Fund. Am Strand auf einer abgelegenen Inselgruppe namens Väderöarna (Wetterinseln) fanden die beiden eine scheinbar uralte Flaschenpost. «Tief im Gebüsch entdeckte Åsa etwas Ungewöhnliches – eine dicke Glasflasche, die aus dem Boden ragte», erinnert sich Ellinor Rosén Eriksson gegenüber der BBC. Das Problem: Der feuchte und verblasste Brief im Inneren war nur schwer zu entziffern.
Doch die Finderinnen legten das vergilbte Papier zum Trocknen in die Sonne – und schon bald kamen wichtige Details ans Licht. So konnten sie den Namen des Absenders, das Jahr 1978 und eine Adresse in dem schottischen Fischerdörfchen Cullen ausmachen. Ellinor Rosén Eriksson sagt, sie seien «völlig verblüfft» gewesen, eine «echte Flaschenpost» zu finden. In der Hoffnung, mehr über die Geschichte zu erfahren, setzten die Freundinnen einen Beitrag auf Social Media ab.
Absender erkennt Handschrift
Nachforschungen der BBC ergaben, dass sich der Brief auf den Fischer James Addison Runcie bezog, der 1978 an Bord des Fischerboots Loraley war, aber bereits 1995 verstorben ist. Tatsächlich wurde der Brief aber von Runcies damaligem Crewmitglied Gavin Geddes (69) geschrieben. Der ehemalige Seemann fiel aus allen Wolken, als er von dem Zufallsfund erfuhr. «Sobald ich den Brief sah, dachte ich, das ist definitiv meine Handschrift.» Geddes erklärt weiter, dass die Crew damals «ein paar Flaschen» über Bord geworfen habe. «Wir haben eine für Jim weggelegt – und jetzt ist das die Einzige, die in 47 Jahren gefunden wurde.»
Die Flaschenpost erinnert nicht nur an längst vergangene Zeiten, sondern bietet auch Einblicke in die Fischerei der 1970er-Jahre. Der verstorbene James Addison Runcie, mit Spitznamen «Peem», arbeitete sein Leben lang in dem Beruf. Seine Schwester, Sandra Taylor (83), sagt: «Alle in meiner Familie waren in der Fischerei tätig, und für Jim hat es nie etwas anderes als das Meer gegeben.»
Finderinnen wollen Schottland besuchen
Nun wollen die beiden Freundinnen Ellinor Rosén Eriksson und Åsa Nilsson in die Ortschaft Cullen reisen, um mehr über die Flaschenpost und dessen Absender zu erfahren. «Wir sind wirklich begeistert davon», so Eriksson.